Im Outsourcing-Markt sind bald nur noch Standardservices zu beziehen

09.05.2006

Mehr als die Hälfte aller neuen Outsourcing-Deals, so prophezeit das Institut, wird bis 2008 entsprechende Vertragskomponenten enthalten. Geht es dabei um die Nutzung von Applikationen, werden in 70 Prozent der Fälle nicht die IT-Abteilungen, sondern die Business-Units beziehungsweise Abteilungsleiter adressiert. Außerdem glaubt Gartner, dass bis 2015 ungefähr 30 Prozent aller IT-Serviceaufgaben von Offshore-Regionen wie Indien und China aus erledigt werden und nicht von Dienstleistern der westlichen Industrienationen.

Heute nutzten die Kunden die Chancen von Outsourcing-Deals oft nicht aus, obwohl sie nicht selten großen Druck auf die Dienstleister ausübten, um bessere Leistungen zu günstigen Bedingungen zu beziehen (siehe: Outsourcing - viele Chancen bleiben ungenutzt). Vor allem wenn es darum gehe, mit Hilfe moderner Technologie und optimierten Geschäftsprozessen Profitabilität, Kostenstruktur und Agilität zu verbessern, gebe es noch viel Potenzial.

"Kunden, die in den Genuss kosteneffektiver Services gelangen wollen, müssen standardisierte Angebote und 'One-to-many'-Modelle in Multisource-Umgebungen akzeptieren", so Longwood. Chancen entstünden weniger durch exklusive Vereinbarungen mit dem Servicepartner als vielmehr durch cleveres Sourcing bei einer Vielzahl unterschiedlicher Lieferanten. Der Trend zu standardisierten Services führe auch zu einer modifizierten Art und Weise, in der Services geliefert werden, und zu anderen Kundenbeziehungen.

Vorsicht bei Vertragsverhandlungen

Longwood warnt davor, dass Servicekonzerne versuchen würden, bestehende Verträge mittelfristig neu zu verhandeln, sofern sie die angestrebte Gewinnspanne mit dem jeweiligen Kunden nicht erreichten. Die Anbieter stünden unter Druck, ein Konsolidierungstrend, wie er derzeit im Markt für Business-Applikationen zu beobachten sei, stehe nun auch dem Outsourcing-Markt bevor.