Im Mittelstand ist Abwechslung garantiert

26.06.2006
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Hans-Wolfgang Bracht, Geschäftsführer bei der Digikett Druck- und Laminiertechnik GmbH in Glücksburg, ist ebenfalls überzeugt, dass in seinem kleinen Unternehmen spannende IT-Aufgaben zu lösen sind: "Natürlich bieten die Kleinen nicht gerade das herkömmliche IT-Berufsbild. IT wird in allen Bereichen angewendet - und das tagtäglich." Bei Digikett, das Druck- und Papierveredelung betreibt, gehörten Kenntnisse der Druckmedien und der angewandten Elektronik zum beruflichen Alltag: "Hier muss gleichermaßen geschraubt, gesetzt und programmiert werden."

Warten auf Mister Perfect

Für Geschäftsführer Bracht ist es wichtig, dass seine Mitarbeiter rasch Verantwortung übernehmen. "Bei uns müssen die Kollegen nicht - wie in großen Unternehmen oft üblich - in völliger Ungewissheit auf ihre Karrierechancen warten. Die Aufstiegschancen sind überschaubar und werden direkt mit dem Chef besprochen." Abteilungsleiterjobs würden nur mit eigenen Leuten besetzt. Voraussetzung sei Einfühlvermögen in Computertechnik. Bracht: "Die Persönlichkeit eines Bewerbers ist wichtiger als Zeugnisse. Fachliche Defizite werden durch interne Qualifizierung beseitigt." Nur auf eine Art fällt der Bewerber bei Digikett ganz sicher durchs Raster - mit einem Diamanten am Ohr.

Bernhard Slominski, Zooplus: "Wenn Mitarbeiter positiv auffallen, werden sie gefördert."
Bernhard Slominski, Zooplus: "Wenn Mitarbeiter positiv auffallen, werden sie gefördert."

Der Online-Shop für Haustiere Zooplus AG in Unterföhring bei München geht keine Kompromisse ein. Technischer Projektleiter Bernhard Slominski: "Die Bewerber müssen hunderprozentig zu uns passen. Wenn jemand auf der persönlichen oder fachlichen Ebene Defizite hat oder irgendwie nicht zu uns passt, stellen wir ihn auch nicht ein. Dann warten wir weiter auf Mister Perfect." Nach den Erfahrungen des Projektleiters haben die Mitarbeiter in mittelständischen Unternehmen häufig mehr Spaß an der Arbeit. Das liegt seiner Meinung nach auch an der Vielseitigkeit der Jobs. Slominski: "In unserem Haus weiß jeder, was der andere macht und wie das Unternehmen insgesamt funktioniert. Wenn ein Softwareentwickler bei uns arbeitet, ist er nicht nur im Web-Design, sondern auch in der Logistik fit. Dieses Know-how wird ihm auch in einem späteren Job weiterhelfen."