Die Vorteile: Prozess-Know-how und steigende Qualität
• Gutes Prozess-Know-how: Befragt man die Geschäftsführer und Verantwortlichen von IT GmbHs nach ihrem Wettbewerbsvorsprung, nennen sie zuallererst das tiefe Branchen- und Prozess-Know-how, das sie gegenüber externen Providern in die Waagschale werfen. Das gilt insbesondere für kerngeschäftsnahe Applikationen und Abläufe. Darüber hinaus kennen die Mitarbeiter aber auch die Unternehmenskultur und fühlen sich der Gesamtstrategie verpflichtet: "Die oft genannte Branchenkenntnis erstreckt sich nicht nur auf die technische Sicht und Prozesse. Gemeint ist oft auch die Unternehmenskultur und der Umgang untereinander", sagt der Wirtschaftsinformatiker Brenner.
- Sparen im Blindflug
Unternehmen lagern aus, um zu sparen, scheuen aber die notwendigen Veränderungen. Das Outsourcing soll kurzfristig Kosten senken, doch einer Erhebung des Beratungshauses PA Consulting Group zufolge geht bei vielen Unternehmen die Rechnung nicht auf.<br/><br/> Auf den folgenden Seiten finden Sie die Ergebnisse der Umfrage. - Interne Kosten
Die Kosten für den externen Bezug sind in der Regeln vertraglich geregelt. Die weiterhin anfallenden internen Kosten kennen viele Unternehmen jedoch nicht. - Reaktion auf die Krise
In Krisenzeiten wollen Unternehmen mehr auslagern. Zudem planen sie, ihre laufenden Verträge neu zu verhandeln. - Trend zum Multi-Sourcing
Das Multi-Sourcing bleibt die Einkaufsstrategie der Wahl für die meisten Unternehmen. - Risiken des Multi-Sourcing
Die Schattenseite des Multi-Sourcing ist die aufwendige Provider-Steuerung. Im Management und in der Integration der externen Dienstleister sehen die Formen die größte Herausforderung. - Kosten Retained Organisation
Wie hoch sind die Kosten der internen Organisation bezogen auf die Kosten des Outsourcing? Die meisten Unternehmen wussten darauf keine Antwort. - Innovationsschwerpunkt Technik
Die Provider führen in der Regel technische Neuerungen ein und verbessern die Qualität der Service-Levels. Direkte und positive Auswirkungen auf das Kerngeschäft haben die Innovationen selten. - Neuverhandlungen angestrebt
Die Anwender streben Kosteneinsparungen an, indem sie den Wettbewerb eröffnen. Selbst wenn sie laufende Outsourcing-Verträge haben, verhandeln sie nicht exklusiv mit dem aktuellen Provider.
• Verbesserte Serviceorientierung: Brenners und Schulz` Analysen zeigen, dass mit der Ausgründung in eine IT GmbH oft der Servicegedanke in die ehemalige interne IT-Abteilung Einzug hält. Als operative Gesellschaft ist die Tochter zudem gefordert, IT-Dienstleistungen zu strukturieren und in Service-Level-Agreements sowie Vertragskonstrukte einzubetten. "Das ist extrem wichtig, um die Mitarbeiter als Kunden zu bedienen, denn die Kritik der Geschäftsbereiche an der internen IT-Abteilung richtet sich meist gegen die mangelnde Serviceorientierung", betont Jaeger. Der Vergleich mit der externen Konkurrenz und der Blick darauf, was andere leisten und besser können, können zu Verbesserungen führen.
• Steigende Qualität: Gut aufgestellt, werden die IT-Töchter auf Augenhöhe mit den externen Providern arbeiten können. Gegenüber externen IT-Dienstleistern haben sie den Vorteil, nicht dem hohen Margendruck und den Gewinnerwartungen der Anteilseigner ausgesetzt zu sein. Die Verantwortlichen kennen die Defizite der IT-Töchter und arbeiten an der Behebung dieser Mängel, berichtet Brenner. Den St. Galler Wissenschaftlern sind verschiedene Handlungsfelder aufgefallen, auf denen die IT-Töchter sich verbessern müssen. Nachholbedarf besteht etwa in den Bereichen Industrialisierung, Innovationen, Internationalisierung und Wertschöpfungstiefe. In der Regel erbringen die IT-Töchter beispielsweise das Gros der IT-Services selbst. Viele konzerninterne IT-Dienstleister beginnen damit, die Wertschöpfungstiefe zu steigern. Wenn die IT-Dienstleister sich weiter professionalisieren, können sie der externen Konkurrenz Paroli bieten, betonen Brenner und Schulz. Der Konzern hätte dann den Vorteil, exklusiver Kunde zu sein, der von seiner IT-Tochter Services zu marktkonformen Preisen in einer optimalen Qualität bekommt.
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