Im Fokus: Web 2.0 in Deutschland

05.12.2007

Web-2.0-Inhalte werden von den meisten Internet-Nutzern in Deutschland nur konsumiert und nicht erstellt. Einer aktuellen Studie von TNS Infratest zufolge verhält sich die Mehrheit der Web-Anwender passiv, trägt also keine Inhalte zum "Mitmach-Internet" bei. Voraussetzung für das Veröffentlichen eigener Inhalte etwa in Form von Bildern, Audio- oder Videoinhalten ist ein Breitbandzugang ins Netz, über den im Herbst 2007 knapp die Hälfte der über 14-Jährigen (47 Prozent oder 30,4 Millionen) zu Hause verfügte.

Von allen 1000 befragten Internet-Nutzern ab 14 Jahren klassifizieren die Marktforscher 5,7 Millionen (neun Prozent) als Nutzer, die Inhalte aktiv ins Internet hochladen, gestalten oder verändern. Die anderen Breitband-Surfer konsumieren die Angebote passiv (28 Prozent) oder gar nicht (zehn Prozent). Der verbleibende Bevölkerungsanteil hat zu Hause keinen Breitbandanschluss (15 Prozent) oder keinen Internet-Zugang (37 Prozent).

Je jünger die Surfer, desto aktiver gehen sie mit Web-2.0-Angeboten um. Von den 14- bis 29-Jährigen hat bereits jeder Dritte (4,3 Millionen) Inhalte zu Blogs, Videoportalen, Wikis oder Foto-Sites beigesteuert. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind dies gerade noch sechs Prozent, und bei den über 50-Jährigen sinkt der Wert auf kaum noch messbare 0,4 Prozent. Menschen mit hoher formaler Bildung oder einem hohen Haushalts-Nettoeinkommen sind eher auf der Seite der aktiven Nutzer zu finden.

Laut TNS Infratest lesen 14 Prozent der Befragten zumindest gelegentlich Blog-Einträge, aber nur zwei Prozent führen selbst ein Online-Tagebuch. Während ebenfalls 14 Prozent Fotosites wie Flickr, Snapfish oder Magix besuchen, haben dort immerhin bereits sechs Prozent der Befragten selbst Fotos hochgeladen. Videoportale wie YouTube, MyVideo oder Clipfish werden von 23 Prozent gelegentlich besucht; zwei Prozent steuern selbst Videos bei.

Stark frequentiert sind Online-Communities wie StudiVZ, Xing oder Lokalisten. In mindestens einem dieser Online-Netzwerke tummeln sich knapp zwölf Prozent (oder 7,5 Millionen) der über 14-Jährigen. (hv)