Im Fokus: RFID auf Wachstumskurs

16.12.2005

In diesem Jahr belaufen sich die weltweiten Hard- und Softwareausgaben für Radio Frequency Identification (RFID) auf 504 Millionen Dollar. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Wachstum um 39 Prozent. Die Analysten von Gartner erwarten, dass viele Unternehmen bis Ende 2006 rund um die Funkerkennung eine Vielzahl neuer Anwendungen implementieren und so die RFID-Umsätze auf 751 Millionen Dollar hochtreiben werden. Im Jahr 2010 sollen die weltweiten Einnahmen dann die Drei-Milliarden-Dollar-Hürde überspringen.

Eine Ablösung der herkömmlichen Barcodes durch die neue Technik erwartet Gartner nicht, beide Verfahren würden vielmehr koexistieren. "Unternehmen entdecken Wertschöpfungsmöglichkeiten auf Gebieten, wo sie Barcodes nicht einsetzen können", prophezeit Jeff Woods, Research Vice President bei Gartner. "Diese Applikationen sind es, die RFID vorwärts bringen." Im nächsten Jahr würden die Vorteile innovativer Anwendungen in immer mehr Branchen sichtbar, so dass es schnell zu einem breiten Einsatz der Funktechnik kommen werde.

Für RFID gibt es eine Vielfalt an Nutzungsszenarien. In erster Linie kommt die Technik zum Einsatz, um Lieferprozesse zu optimieren und das Waren- und Bestands-Management zu verbessern. Vor allem dort, wo Geschäftsprozesse nur schwer zu strukturieren sind und Kontrollmechanismen aufgrund vernetzter Prozesse zwischen Unternehmen an ihre Grenzen stoßen, wird sich laut Gartner RFID durchsetzen. Barcodes hingegen bleiben in stark strukturierten Abläufen das Maß der Dinge.

Derzeit experimentieren vor allem Transport- und Logistikfirmen, die Pharmaindustrie und der Handel mit RFID. Doch auch militärische Einrichtungen sammeln erste Erfahrungen. Beispielsweise hat die Nato kürzlich einen Nachfolgeauftrag an Savi Technology vergeben. Die Company hat ein RFID-Netz aufgebaut, über das die Bewegungen von Militärgütern zwischen Europa und Afghanistan verfolgt werden. (kk)