Im Fokus: ITK-Arbeitsmarkt

20.03.2007

Der ITK-Branchenverband Bitkom beklagte auf der CeBIT den Mangel an Fachkräften. "Aktuell gibt es 20 000 offene Stellen", bilanzierte Verbandspräsident Willi Berchtold. Die Hälfte der Firmen, so habe eine vom Bitkom initiierte Umfrage gezeigt, fühle sich in ihrem Wachstum gebremst.

Vor allem die Ausbildungssituation prangerte Berchtold an. Zwar habe die Bundesregierung die Branche im vergangenen Jahr mit Initiativen und Programmen wie beispielsweise der Hightech-Strategie, dem Programm "iD2010" sowie dem IT-Gipfel verwöhnt. Das Thema Bildung habe dabei jedoch nur eine untergeordnete Rolle gespielt.

"Die Wirtschaft braucht mehr technisch orientierte Hochschulabsolventen", sagte der Verbandspräsident. Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik um ein Viertel eingebrochen. Nur die Hälfte der Studenten erreiche zudem einen Abschluss. Das Informatikstudium müsse attraktiver werden, forderte der Bitkom-Mann. Es gebe zu viel theoretischen Ballast, das Studium sei den "Erfordernissen der Zeit" anzupassen. Vorlesungen und Kurse neu zu sortieren, genüge nicht. Vielmehr müssten die Studiengänge mehr Praxisbezug bekommen.

Den Personalengpass führt der Verband außerdem auf die angeblich restriktiven Zuwanderungsregeln zurück. Die seit 2005 geltenden Paragrafen hätten sich als Gesetz zur Verhinderung von Zuwanderung entpuppt. Ausländische Fachkräfte müssten mindestens 84000 Euro pro Jahr verdienen, wenn sie langfristig in Deutschland bleiben wollten. Unternehmen dürften sich nur dann hierzulande niederlassen, wenn sie mindestens eine Million Euro investierten und zehn Arbeitsplätze schafften. "Das schreckt ab." Berchtold forderte, die Einkommensgrenze auf 42000 Euro zu halbieren. (ba)