Im Fokus: IT-Budgets

15.12.2006

Gartner hat überraschend seine Prognose für die IT-Ausgaben großer Konzerne (Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar) reduziert. Im kommenden Jahr sollen die Budgets für Informationstechnik nur noch um 2,8 Prozent wachsen. Noch vor einem halben Jahr hatten die Marktforscher prophezeit, Großunternehmen würden durchschnittlich sechs Prozent mehr für IT aufwenden.

"Eine Reihe von Faktoren hat die Unternehmen genötigt, ihre Investitionsprognose zu reduzieren", sagte Jed Rubin, Director of Consulting bei Gartner. Im ablaufenden Jahr hätten die Konzerne erhebliche Summen dafür ausgegeben, den laufenden Betrieb abzusichern. Viel Geld sei in die immer komplizierter werdende Infrastruktur sowie in die vorhandenen Applikationslandschaften geflossen. Außerdem hätten die gestiegenen Energiekosten und die Anpassung der Infrastruktur an gesetzliche Anforderungen hohe Beträge verschlungen (Compliance).

Einen Teil dieser Aufwendungen hätten die Unternehmen eigentlich schon 2006 lieber für strategische Projekte aufgewendet, um ihr Unternehmen zu modernisieren und auf ein neues Produktivitätsniveau zu heben. Laut Gartner soll das nun 2007 passieren - allerdings so, dass Kosten umgeschichtet werden. Der laufende Betrieb soll weniger Mittel verschlingen, die dann für strategische Projekte zur Verfügung stehen. Laut Gartner werden die "Run-the-Business"-Budgets im nächsten Jahr um fünf Prozent sinken.

Die Budgetpläne variieren jedoch von Branche zu Branche. Am stärksten sollen die IT-Ausgaben von Medienkonzernen wachsen - um 6,9 Prozent durchschnittlich. Weit oben stehen außerdem Pharmakonzerne (6,4 Prozent), das Gesundheitswesen (5,6) und die chemische Industrie (5,4). Sparen wollen indes die Anbieter von Konsumgütern (minus 5,6 Prozent), Lebensmittelhersteller (minus 0,4) und Versicherungskonzerne (0,6). (tc)