Im Fokus: IT-Ausgaben 2005

11.04.2005

Nachdem vergangene Woche schon die amerikanische CW-Schwesterpublikation "CIO" für die USA ein leicht gedämpftes IT-Investitionsverhalten dokumentierte, folgte nun auch für Europa eine verhaltene Prognose - diesmal von IDC. Der Markt werde 2005 nur um vier Prozent zulegen, lautet die korrigierte Vorhersage. Zuvor war IDC von einem 5,6-prozentigen Wachstum ausgegangen.

Die Dollarschwäche, hohe Ölpreise und die gestiegene Zahl der Arbeitslosen setzten der europäischen Wirtschaft weiter zu, erklärten die Marktforscher. Viele Unternehmen hätten Probleme, die nötigen Mittel für Projekte, Anwendungen und IT-Lösungen aufzubringen, sagte Analyst Marcel Warmerdam. Inzwischen bestimme wie in den USA auch in Europa die Haltung des "Good-Enough-Computing" die Investitionen: Chefetagen blockieren demnach IT-Ausgaben, weil sie glauben, mit der vorhandenen Infrastruktur die Unternehmensziele erreichen zu können.

In einer aktuellen IDC-Umfrage in Europa identifizieren mehr als 60 Prozent der befragten Konzerne und gut die Hälfte der Mittelstandsfirmen diese grundsätzlich skeptische Haltung als Hauptbarriere für die Finanzierung neuer IT-Projekte. Erst danach wurden Aspekte wie die schwache Wirtschaft, die Gewinnentwicklung des Unternehmens oder Kosten und Komplexität der IT genannt.

Wie die Umfrage weiter ergab, wollen Großunternehmen im zweiten Quartal vor allem in IT-Security investieren, Mittelständler halten sich diesbezüglich zurück. Firmen in Deutschland und Großbritannien kaufen zudem allmählich wieder mehr PCs, Server, Speicher- und Netzequipment, während Softwareprojekte europaweit nur zögerlich angegangen werden. Bei den wenigen Implementierungen geht es meist um die Einführung von Lösungen in den Bereichen Web-Services, E-Mail-Archivierung, Mobile Computing und Content-Management, fand IDC heraus. (mb)