Im Fokus: IT-Arbeitsmarkt

17.12.2004

Der Trend zur Vergabe von IT-Aufträgen an Offshore- oder Nearshore-Dienstleister hat auch in Deutschland die Sorge um Arbeitsplätze genährt. Die Analysten von Gartner erwarten ebenfalls, dass im IT-Markt Stellen wegfallen werden - allerdings nicht wegen des globalen Sourcing-Trends, sondern wegen eines technologischen Wandels durch Utility-Computing.

"Der Trend zum Offshore-Outsourcing hat alle Aufmerksamkeit des IT-Arbeitsmarkts auf sich gezogen", beobachtet Gianluca Tramacere, Analyst der IT-Services und -Sourcing Group bei Gartner. "Dabei wird kaum wahrgenommen, dass zunehmend automatisierte Infrastrukturen verfügbar sind, die den Bedarf an manuellen Eingriffen durch IT-Profis drastisch reduzieren." Die Automation der IT-Prozesse bringe Unternehmen mehr Flexibilität und Kosteneffizienz, da viele Jobs wegfielen.

Laut Gartner führen automatisierte IT-Infrastruktur, breitbandige Vernetzung und neue Preismodelle dazu, dass Anwender künftig beliebig auf Rechen-leistung zugreifen werden, ohne die dahinter stehende Technik besitzen und pflegen zu müssen. Die Folge sei, dass auf Dauer auch ein Großteil der individuell angepassten Anwendungen extern gehostet werde. Dienstleister könnten dafür einen sicheren, schnellen und flexiblen Zugriff garantieren. "Service-Provider wie IBM und Hewlett-Packard investieren massiv in neue Techniken, die das automatisierte Bereitstellen von IT-Services ermöglichen", meint Tramacere.

IT-Profis rät der Analyst, sich intensiv mit den Geschäftsprozessen ihres Unternehmen zu beschäftigen und sich dort spezialisiertes, schwer ersetzbares Wissen anzueignen. Qualifikationen würden in Bereichen wie IT-Architekturen, Geschäftsprozess-Management und -Modellierung, Workflow-Organisation sowie bei den Lieferanten-, Partner- und Kundenbeziehungen benötigt. (hv)