Im Fokus: Handel braucht Social Networks

06.05.2008

Das IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner kommt zu dem Schluss, dass der Einzelhandel Social Networks aufgrund des immensen Traffics, der dort generiert wird, nicht mehr ignorieren kann. Gartner geht davon aus, dass die Händler angesichts der rasant steigenden Nutzerzahlen fundamental umdenken müssen, wenn sie diese in Social Networks vertretenen Zielgruppen erreichen wollen.

In diesem Zusammenhang haben sich die Analysten Gedanken darüber gemacht, was Einzelhändler über Online-Netzwerke unbedingt wissen sollten. So betont Gartner beispielsweise, dass soziale Netzwerke bei weitem nicht nur durch die Phänomene MySpace und Facebook abgedeckt werden. Heutzutage gibt es sehr viel mehr Communities. Hersteller ebenso wie Einzelhändler sollten sich zudem darüber im Klaren sein, dass in sozialen Netzen der Erfahrungsaustausch über Hersteller und deren Produkte sehr häufig via Mundpropaganda stattfindet.

In sozialen Netzen wird das so genannte virale Marketing stark an Bedeutung gewinnen, sagt Gartner weiter. Hinter dieser kryptischen Formulierung verbirgt sich die Tatsache, dass heutzutage im Internet Werbebotschaften als Unterhaltung verpackt an die Konsumenten herangetragen werden müssen.

Außerdem stellen Social Networks einen riesigen Fundus an Konsumentendaten bereit. Problem allerdings: Wiederverkäufer, Einzelhändler etc. nutzen diese Ressource noch nicht. In Social Networks gibt es darüber hinaus ein ungeschriebenes Gesetz: Sie sind grundsätzlich nicht zu kontrollieren. Einige Hersteller, die glaubten, Internet-Communities beeinflussen zu können, haben bitter Lehrgeld zahlen müssen.

Last, but not least sagen die Marktforscher, dass soziale Netze sich zunehmend mit der "realen Welt" vermischen. Gartner meint damit, dass die Kommunikation zwischen Händlern und Konsumenten künftig nicht mehr nur über das Internet stattfindet, sondern zunehmend auch über mobile Geräte wie etwa Handys. (jm)