Im Fokus: Flexibler mit SOA

27.03.2006

Für Organisationen, die Service-orientierte Architekturen (SOA) einführen, ist eine flexiblere IT das wichtigste Nutzenargument. Zu diesem Schluss kommt das Berliner Marktforschungshaus Berlecon Research. Mögliche Kostenvorteile spielen dagegen eine geringere Rolle, erläutern die Experten in ihrem Bericht "SOA in der Praxis - Wie Unternehmen erfolgreich SOA einsetzen." Mit Hilfe einer SOA könnten Unternehmen neue Produkte und Dienste schneller einführen; vorhandene Services ließen sich zudem rascher an veränderte Anforderungen anpassen.

Berlecon beruft sich auf Befragungen von SOA-Anbietern sowie acht Unternehmen, die bereits einschlägige Projekte initiiert haben. Die von IT-Herstellern stets angeführte Wiederverwendbarkeit von Softwareservices ist für die Kunden offenbar weniger wichtig als angenommen. "Alle von uns befragten Anwender sehen den Hauptnutzen von SOA (...) in der höheren Flexibilität", erläutert Berlecon-Analyst Joachim Quantz. "Wiederverwendung spielte nur in einigen Projekten eine Rolle." Dies könne daran liegen, dass die Unternehmen mit ihren SOA-Vorhaben noch am Anfang stehen, der Nutzen wiederverwendbarer Services werde erst in den folgenden Jahren sichtbar.

Unterm Strich sähen die Anwender ihre Erwartungen an die SOA-Projekte als erfüllt oder sogar übertroffen an. Während die technische Umsetzung eher selten Probleme bereite, nannten viele Befragte organisatorische Fragen als wichtigstes Hindernis. Quantz: "Auch wenn SOA primär ein technisches Konzept ist, stellt die Einführung größere Anforderungen an das Management als klassische IT-Projekte." Die meisten Unternehmen hätten diese Hürden mithilfe spezieller SOA-Teams bewältigt. Erfolgsentscheidend sei dabei auch die Rückendeckung der Geschäftslei-tung. (wh)