Im Fokus: Datenklau schadet Offshore-Trend

19.08.2005

Es gehört inzwischen zu den alltäglichen Meldungen, dass Konzerne vom Schlage einer Citigroup, Bank of America, Time Warner oder LexisNexis den geheimnisvollen Verlust angeblich sicherer Kunden- oder Mitarbeiterdaten beklagen. Den Vogel abgeschossen hatte im Juni die Firma Card Systems Solutions: Das Unternehmen, das die Abwicklung von Kreditkartenkäufen zwischen Konsumenten, Handel und Kreditkartenunternehmen wie Visa, American Express oder Mastercard abwickelt, meldete den Diebstahl der Daten von rund 40 Millionen Kreditkarten-Inhabern.

Auch wenn unterschiedliche Ursachen zu den Datenverlusten führten, ist das Vertrauen der Kunden in diese Unternehmen nun angeknackst. Die Folge sind erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, die insbesondere einige IT-Dienstleister ins Mark treffen. Forrester Research fand heraus, dass von 91 befragten amerikanischen IT-Entscheidungsträgern nun zwei Drittel das Offshore-Outsourcing von Geschäftsprozessen mit Kundenbezug - etwa den Call-Center-Betrieb oder die externe Serviceabwicklung - ausschließen.

Die meisten der anderen Befragten sagten, sie wollten dem Servicepartner künftig genau auf die Finger schauen und insbesondere seine Sicherheitsvorkehrungen und Geschäftsprozesse unter die Lupe nehmen. Den Dienstleistern empfiehlt Forrester, in Sachen Security enger zusammenzuarbeiten und ihre Sicherheits- und Monitoring-Techniken im Sinne einer gemeinsamen Best-Practices-Sammlung zu teilen. Ferner sollten die Dienstleister einen Chief Security Officer benennen und ein Zertifizierungsprogramm auflegen, mit dem sie die Qualität von Personaldienstleistern überprüfen könnten. Angesichts ihres hohen Personalbedarfs hätten manche Offshore-Unternehmen beim Anwerben qualifizierten Fachpersonals auf Headhunter vertraut, die jedoch zum Teil die nötige Sorgfalt hätten vermissen lassen. (hv)