Im Dauerstreit der Branche ist kein Ende in Sicht Fakten im Streit zwischen AMD und Intel werden erneut geprueft

24.09.1993

MUENCHEN (pi) Im Dauerstreit zwischen Intel und AMD wurde eine neue Runde eingelaeutet.

Nachdem im Februar 1992 Richter William Ingram AMD den ungezuegelten Verkauf der nachgebauten 386er-Prozessoren erlaubte, erwirkte Intel im Juni dieses Jahres vor dem kalifornischen Berufungsgericht den Schiedsspruch, dass Richter Ingram damals seine Befugnisse ueberschritten haette. AMD wurde zur symbolischen Zahlung von einem Dollar Strafe verurteilt, und fuer Intel war der Weg frei, die Auseinandersetzung vor ein Bundesgericht zu bringen. Der Intel-Rivale AMD stellte seinerseits einen Petitionsantrag gegen die Juni-Entscheidung, dem nun stattgegeben wurde. Der kalifornische Supreme Court verwies die ganze Rechtsangelegenheit zur nochmaligen Ueberpruefung zurueck an eine niedrigere Instanz. Insider rechnen damit, dass sich der Prozess damit mindestens um ein weiteres Jahr verschleppen wird. Grund der Auseinandersetzung zwischen den beiden Chip-Fabrikanten ist die unterschiedliche Auslegung von Kooperationsvertraegen aus dem Jahre 1982. AMD legt den Paragraphen ueber die freie Verfuegung von ausgetauschten Technologien dahingehend aus, dass diese Techniken in Produkte einfliessen und als solche auch verkauft werden duerfen. Intel hingegen glaubt, dass das in dem Vertrag ebenso ausgeschlossen sei wie die blosse Weitergabe der technischen Spezifikationen an Dritte.