IG Metall: Chips-Produktion macht krank

07.08.1987

FRANKFURT (CW) - Vor den Gesundheitsrisiken neuer Techniken warnte Karl-Heinz Janzen auf einer Arbeitsschutztagung in Frankfurt. Der Zweite Vorsitzende der IG Metall prangerte als besonders gefährlich die Produktionsbedingungen in der Mikroelektronik an, die bei weitem nicht so umweltfreundlich wie ihr Ruf sei. Vor allem die Langzeitwirkungen von Schadstoffen, mit denen bei den Chipherstellern gearbeitet werde, stellen nach Ansicht des Gewerkschafters beträchtliche Gesundheitsrisiken dar. Janzen: "Die alarmierende Zahl berufsbedingter Erkrankungen in der amerikanischen Halbleiter-lndustrie bestärkt die Vermutung, daß die für die Chip-Produktion typischen Chemikalien, Gase und andere Substanzen die Gesundheit bedrohen." Die Gesundheitsrisiken der ebenfalls in der Halbleiter-Industrie eingesetzten Hochfrequenzwellen seien dagegen noch weitgehend unerforscht. Janzen forderte, daß sich Arbeitsmediziner, Betriebsärzte und Aufsichtsbehörden des Staates künftig stärker als bisher um den Gesundheitsschutz bei der Produktion neuer Techniken kümmern müssen.