Geschäftsklima im zweiten Quartal besser

ifo-Institut: Fachkräftemangel bremst Wachstum der DV-Branche

14.11.1997

Nach den Ergebnissen der vierteljährlichen Umfrage des ifo-Instituts hat im zweiten Quartal bereits jeder zweite IT-Dienstleister über einen Fachkräftemangel geklagt. Je größer das Unternehmen, desto schwieriger sei es offensichtlich, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Am häufigsten fehlt es den Erhebungen der Marktforscher zufolge an qualifizierten Mitarbeitern in den Bereichen Consulting und Projekt-Services.

Zwischen April und Juli 1997 habe fast jedes dritte DV-Unternehmen neue Mitarbeiter eingestellt. Die Beschäftigtenzahl sei um etwa zwei Prozent gestiegen, wobei kleine bis mittlere Unternehmen ihre Belegschaft sogar um rund drei Prozent ausbauen konnten, berichtet das ifo-Institut. Damit gehöre dieser Wirtschaftszweig zu den wenigen Branchen in Deutschland mit Stellenzuwachs. Nach den Ergebnissen des Konjunkturtests hat sich das Geschäftsklima im zweiten Quartal weiter verbessert, besonders die Erwartungen der Unternehmen in den neuen Bundesländern seien noch zuversichtlicher, heißt es. Konkret erwirtschafteten 1996 die an der aktuellen ifo-Umfrage beteiligten 302 DV-Unternehmen einen Umsatz von 21,3 Milliarden Mark. Knapp die Hälfte der Unternehmen bezeichnete ihre Geschäftslage als gut, lediglich sechs Prozent stuften ihre Situation als schlecht ein. Mittlere und größere Dienstleistungsanbieter haben ihre Position noch weiter ausbauen können.

Insgesamt soll sich die Nachfrage nach Informations- und Kommunikationstechnik in Deutschland in diesem Jahr spürbar beleben. Die Branche erwartet nach ifo-Aussagen für 1997 ein Umsatzwachstum von acht Prozent auf etwa 184 Milliarden Mark. Auf Software und IT-Dienstleistungen würde dabei rund ein Viertel des Marktes entfallen. Damit habe sich dieser Teilmarkt enorm ausgeweitet, stellt das ifo-Institut fest. 1996 hätten die Umsätze um rund sechs Prozent auf 42,5 Milliarden Mark zugenommen; Prognosen für 1997 und 1998 gehen von einem Plus von jeweils mehr als sieben Prozent aus.