Die großen Dienstleister wachsen wieder

Ifo-Institut erwartet einen Aufschwung light

08.10.2004
MÜNCHEN (CW) - Wie der Bitkom (siehe Seite 7) hält auch das Ifo-Institut die Talsohle im IT-Servicemarkt für durchschritten. Die Einschätzung beruht auf der vierteljährlichen Befragung deutscher IT-Dienstleister.

In der jüngsten Umfrage, die das Ifo-Institut im vergangenen Juli und August betrieb, haben sich die Hoffnungen vom Winter und Frühjahr dieses Jahres nicht bestätigt: Nachdem der Ifo-Geschäftsklima-Index, der sich aus dem arithmetischen Mittel von aktueller Geschäftslage und Geschäftserwartung der nächsten Monate errechnet, vier Quartale in Folge gestiegen war, tritt er nun nahezu auf der Stelle: Im letzten Quartal registrierten die Marktforscher einen Index von plus 15, aktuell beläuft er sich auf plus 13.

Die Geschäfte im zweiten Quartal fielen für die überwiegende Zahl der Umfrageteilnehmer weniger gut aus. Zwar äußerten sich 25 Prozent zufrieden, dem gegenüber standen jedoch 28 Prozent der Befragten, die von einem ungünstigen Verlauf berichteten. Die Hoffnung in die künftige Entwicklung stabilisiert sich auf relativ hohem Niveau. 40 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem guten zweiten Halbjahr 2004, nur zehn Prozent schauen sorgenvoll in die Zukunft.

Grund für die durchwachsene Beurteilung ist der geringere Auftragseingang. Zudem brachte das zweite Vierteljahr 2004 der Mehrheit der Unternehmen Umsatzeinbußen, und auch die vergleichbaren Vorjahresumsätze wurden nicht erreicht. Das gilt allerdings nicht für die großen Anbieter mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro. Sie berichten mehrheitlich von steigenden Einnahmen und wachsender Nachfrage. Ihre Auftragsbücher füllen sich, und knapp ein Drittel der Unternehmen blicken auf gute Geschäfte in den Monaten April bis Juni 2004 zurück. Die kleinen Unternehmen schleppen sich dagegen nur mühsam aus der Talsohle. Die negativen Urteile über das eigene Geschäft überwogen im Berichtszeitraum sogar deutlicher als zuvor. Der Beschäftigungsabbau in der Branche ist zwar noch nicht gestoppt, läuft aber nach Einschätzung des Ifo-Instituts langsam aus: Zwei von drei Anbietern planen mit dem vorhandenen Mitarbeiterstamm, 16 Prozent der Befragten wollen ihn ausbauen und 18 Prozent reduzieren. Vor allem die Großen der Zunft stellen wieder ein. (jha)