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IFA verliert die Privatsender

20.08.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die diesjährige Internationale Funkausstellung (IFA) muß auf die Teilnahme der großen privaten TV-Sender verzichten. Zwar sind die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF in Berlin vertreten, doch fehlen die Sender RTL, Sat.1 und Pro Sieben. RTL-Unternehmenssprecher Wolfgang Osinski erklärte gegenüber der COMPUTERWOCHE, daß die IFA mit Angeboten zu Computertechnik jeglicher Couleur und elektronischen Endgeräten für TV-Sender ein zu "diffuses Umfeld" biete. Für Fernsehanstalten sei die Teilnahme an der Telemesse in Düsseldorf durch ihren speziellen Fokus auf TV viel wichtiger. "Der Messeauftritt kostet die Unternehmen zwischen einer und sechs Millionen Mark. Da alle Sender wirtschaftlich operieren wollen, muß man genau überlegen, ob man diese Beträge in zwei Messeauftritte stecken kann, " erklärte der Sprecher. Osinski fügte hinzu, daß sich die Berliner Messe kreativere Ansätze

für TV-Sender überlegen müsse, damit eine Teilnahme in Zukunft wieder interessant werde.

Die IFA, die vom 28. August bis zum 5. September im Kongreßzentrum stattfindet, steht ganz im Zeichen der digitalen Vernetzung von Telekommunikation, Computertechnik, Fernseh- und Rundfunkgeräten. In ihrem 75. Jahr soll den Besuchern hautnah gezeigt werden, wie Computer und Handys zusammenwachsen und der Fernseher durch das Internet zum Multimedia-Endgerät wird. 849 Aussteller aus 36 Ländern zeigen auf 160 000 Quadratmetern ihre technischen Errungenschaften.