IFA oder die Einsamkeit der Konsumenten

04.09.2007
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Zweifelhafte Erfolgsmeldungen

Blu-ray vs. HD-DVD: Schaukampf vor leeren Rängen?
Blu-ray vs. HD-DVD: Schaukampf vor leeren Rängen?

Die Blu-ray-Disc Association (BDA) konterte auf der IFA mit einer Reihe Erfolgsmeldungen. Unter anderem stellte die Gruppe den "DZ-BD7H" von Hitachi vor, der erste Camcorder, der eine Acht-Zentimeter-Blu-ray-Disk beschreiben kann. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass in Europa inzwischen 1,3 Millionen Blu-ray-Player ausgeliefert wurden. Die BDA verschwieg allerdings den Aspekt, dass es sich bei 90 Prozent der verkauften Geräte um die Sony-Spielekonsole PS3 mit integriertem Blu-ray-Laufwerk handelte. Bester Blu-ray-Videotitel in Europa ist übrigens der James-Bond-Film "Casino Royale" – dieser wurde in Europa beim Kauf der - am Markt wenig erfolgreichen - Daddelbox verschenkt.

Olivier van Wynendaele, Sprecher der europäischen HD-DVD-Promotion-Group, gab zu, dass beide Formate derzeit noch weitgehend ohne Marktbedeutung sind. Von den aktuellen Video-Bestsellern in den USA seien 94 Prozent auf DVD, vier Prozent auf Blue-ray-Discs und zwei Prozent auf HD-DVD verkauft worden. Bei letzteren habe es sich zudem um eine Kombidisk gehandelt. Damit der Markt in Bewegung kommt, müssten die Verbraucher zunächst mehr über High Definition lernen, sagte van Wynendaele. Er verwies auf eine europäische Studie, wonach 75 Prozent der Befragten glauben, sie hätten HD längst zu Hause. In Wahrheit liege die Verbreitung von HD-TVs in Europa gerade einmal bei 20 Prozent. 90 Prozent der Verbraucher wüssten nicht einmal, dass es zwei Standards für hoch auflösende Datenträger gibt.