In den ersten Jahren des Web-Booms sahen vor allem Entwickler jeder Browser-Neuentwicklung mit Schaudern entgegen. Mit neuen HTML-Tags, die garantiert jede Standardisierungsbemühung unterwanderten, versuchten die Kontrahenten Netscape und Microsoft, die Klientel auf ihre Seite zu ziehen. Nachdem Microsoft den Browser-Krieg für sich entscheiden konnte, stehen nun für die Redmonder bei den Neuentwicklungen andere Aspekte im Vordergrund. Des leidigen Themas Datenschutz beispielsweise hat sich Microsoft nun endlich ernsthaft angenommen und einen ausgefeilten Cookie-Filter auf der Basis von P3P implementiert.
P3P (Platform for Privacy Preferences Project) ist ein vom W3C (World Wide Web Consortium) entwickelter Standard, der Surfern die Kontrolle über die Weitergabe von Daten ermöglichen soll. Websites sollen in Zukunft ihre Datenschutz-Richtlinien in XML-Syntax hinterlegen. Je nach Voreinstellung des Surfers überträgt der Browser dann an vertrauenswürdige Sites persönliche Informationen oder blockiert dies.
Cookies unerwünscht
Bisher hatten Cookies einen zweifelhaften Ruf. Einerseits sind sie nützlich, um etwa E-Commerce-Kunden bei wiederholten Besuchen wiederzuerkennen. Andererseits missbrauchten viele Unternehmen diese Technik, um das Surfverhalten auszuspionieren. Der IE 6 kann nun entweder alle Cookies blockieren oder einzelne nach individuellen Einstellungen zulassen oder abwehren. Um Website-Betreiber zur P3P-Unterstützung zu motivieren, blendet er in der Statusleiste ein kleines Verbotszeichen ein, das gut sichtbar fehlende P3P-Richtlinien signalisiert.