IDS-Werkzeug wird R/3-Bestandteil Einfuehrung von SAP-Software soll kuenftig einfacher werden

21.01.1994

MUENCHEN (gfh) - Anders als das Vorgaengerprodukt R/2 soll die SAP- Standardsoftware R/3 nicht zur Arbeitsbeschaffungsmassnahme fuer Unternehmensberater und Softwaredienstleister geraten. Zu diesem Zweck setzen die Walldorfer vor allem in der besonders teuren Einfuehrungsphase die "Aris"-Tools von der Saarbruecker IDS GmbH ein.

"Mittelfristig laesst sich die Einfuehrung von SAP-Software zu etwa 80 Prozent automatisieren", verspricht IDS-Chef August Scheer den Anwendern. Dazu verwendet IDS seine Aris-Produktfamilien. Diese besteht aus den Komponenten "Projekt-Manager", "Analyser", "Modeller" und "Navigator". Letzterer wird sofort von SAP als kostenpflichtiger R/3-Bestandteil vermarktet. Auch die anderen Aris-Werkzeuge sollen - allerdings als eigenstaendige Produkte - in das SAP-Angebot aufgenommen werden, sobald sie fertiggestellt sind.

Beim Navigator handelt es sich um ein Werkzeug, das die Informationen in den ebenfalls von IDS stammenden Prozess- und Funktionsmodellen von R/3 auf einem Niveau grafisch darstellt, das auf die Denkweise von Betriebswirten zugeschnitten ist. Der Navigator hilft den Anwendern, sich einen Ueberblick ueber die verschiedenen Geschaeftsvorgaenge zu verschaffen.

Eingesetzt wird die Software laut Scheer von Dienstleistern und Anwendern. Waehrend es den Entwicklern vor allem um die Anpassung von R/3 an die Kundenbeduerfnisse gehe, stehe fuer letztere eher Optimierung ihrer Geschaeftsprozesse im Vordergrund. Die noetige Information liefert der Navigator. Die daraus resultierenden Eingriffe sollen dann via Analyser und Modeller erfolgen.

Bis dahin muessen die Anwender allerdings noch warten. Zwar soll der Analyser fuer R/3 im Maerz vorgestellt werden, die volle Einbindung der Aris-Werkzeuge wird laut SAP-Vorstand Peter Zenke allerdings erst Mitte bis Ende 1995 abgeschlossen sein. Erst dann wuerden die Anwender damit einen Teil der R/3-Parameter selbst veraendern koennen.

Fuer Zenke handelt es sich beim Analyser daher weniger um ein visionaeres Konzept als um ein praktisches Tool zur Vermarktung von R/3. Nach seiner Vorstellung werden die SAP-Vertriebspartner mit dem Analyser auf dem Laptop zu den potentiellen Kunden gehen, um damit festzustellen, welche der dortigen Geschaeftsprozesse sich mit der Standardsoftware abdecken lassen.