Web

IDS Scheer plant eigene Software auf SAP-Technologiebasis

02.09.2005

Eine Abhängigkeit von der Entwicklung der Walldorfer durch die intensive Allianz befürchtet Kruppke nach eigenem Bekunden nicht: "Um unser Business-Modell zu leben, brauchen wir SAP nicht. Aber gemeinsam mit ihnen können wir zehnmal so viele Kunden wie mit unserer eigenen Organisation erreichen." Zudem, so gibt sich der Manager zuversichtlich, "werden wir auch unseren Nicht-SAP-Markt weiter stärken." Beispielsweise verhandelt das Unternehmen über eine Partnerschaft mit Microsoft zur Integration von Aris mit dem "Biztalk"-Server. Auch zu IBMs "Websphere" gibt es Schnittstellen, denn viele Kunden von Big Blue sind gleichzeitig SAP-Anwender.

Im Kerngeschäft des Geschäftsprozess-Managements sieht Kruppke Wachstumspotenzial mit themenspezifisch gebündelten Kompetenzen. Wirtschaftlich interessant seien etwa Schulungen für Mitarbeiter nach Prozessveränderungen sowie der Bereich Compliance, der auch in Europa immer wichtiger werde. Außerdem werkelt IDS Scheer an einer Business-Rules-Engine, denn "vertragliche Vereinbarungen und wirtschaftliche Parameter lassen sich nur schwer in SAP-Systeme einbinden". Zukunftsmusik ist das Content-Geschäft mit branchenspezifischen Benchmark-Informationen zu den wichtigsten Prozessknoten, "die dann auf Knopfdruck über das Web direkt in Aris einfließen".

Das erfolgversprechendste Geschäft entsteht jedoch zweifellos in Kooperation mit den Walldorfern, was sich auch daran zeigt, dass Kruppke im Zusammenhang mit SAP auf das Wort "Symbiose" zurückgreift. Die tief integrierte Version von Aris und "Netweaver" kommt 2006 auf den Markt. Dementsprechend optimistisch ist der Chef von IDS Scheer für die Zukunft. Durch die Allianz mit SAP öffne sich für das Unternehmen "ein Scheunentor", hinter dem sich eine Vielzahl neuer geschäftlicher Möglichkeiten verbergen. (ajf)