Mit Software AG

IDS-Scheer-HV stimmt Verschmelzung zu

09.07.2010
Eine Hauptversammlung der IDS Scheer AG hat der weit fortgeschrittenen Verschmelzung mit der Software AG (Darmstadt) zugestimmt.
Eingang zur IDS-Scheer-Zentrale in Saarbrücken (Fotos: IDS Scheer)
Eingang zur IDS-Scheer-Zentrale in Saarbrücken (Fotos: IDS Scheer)
Foto: IDS Scheer AG

Nach stundenlanger Debatte setzte die Software AG am späten Donnerstagabend mit ihren Mehrheitsanteilen an dem Saarbrücker Software- und Beratungshaus (rund 92 Prozent) das Votum für die Fusion durch. Die meisten verblieben IDS-Scheer- Kleinaktionäre, die noch rund acht Prozent der Anteile halten, wollen versuchen, einen besseren Kurs für den Umtausch ihrer Aktien in die der Software AG erreichen als vom Vorstand angeboten.

Mit der Zustimmung zur Verschmelzung sei ein weiterer "wichtiger Schritt bei der Integration" getan, erklärten beide Unternehmen. Die Fusion des zweit- und des drittgrößten deutschen Software-Herstellers ist schon weit fortgeschritten. Sie war vor gut einem Jahr eingeleitet worden, nachdem Hauptanteilseigner Prof. August-Wilhelm Scheer 25 Jahre nach der Gründung seine Aktien des von ihm gegründeten Unternehmens an die Software AG verkauft hatte.

Bei der Hauptversammlung in Saarbrücken hatte Vorstandschef Peter Gérard in seiner Eröffnungsrede nochmals für die Verschmelzung geworben: "Die IDS Scheer AG ergänzt die globale Marktabdeckung der Software AG." In einer anschließend hitzigen stundenlangen Aussprache bezeichneten Vertreter der Kleinaktionäre am Donnerstag das vom Vorstand gemachte Angebot als zu gering.

Danach sollen sie für 33 IDS-Scheer-Aktien vier Anteile der Software AG erhalten. Ein "fairer" Kurs läge bei etwa 4:1, sagte Horst Schlüchter von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) der Nachrichtenagentur dpa. Das Angebot des Vorstandes werde vor Gericht keinen Bestand haben.

Das Markenzeichen IDS Scheer soll schon bald vom Markt verschwinden. Die Software AG hatte das Krisenjahr 2009 mit Rekorden bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Das Wachstum der Darmstädter ging maßgeblich auf die Einbeziehung der Saarbrücker in die Bilanz zurück.

Die Darmstädter sind nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Infrastruktur-Software für Unternehmen, die Saarbrücker bei Software für die Analyse von Geschäftsprozessen. Beide Unternehmen zusammen haben rund 6000 Beschäftigte. (dpa/tc)