Cullinane-Fernziel ist "Distributed Database Network":

IDMS-Erweiterung zur verteilten Datenbank

31.08.1979

WELLESLEY (pi) - Ein neues System ermöglicht Organisationsformen, in denen Netzwerke aus IBM- und IBM-kompatiblen CPUs zu einer zentralen, konsolidierten Datenbank verknüpft werden, berichtet die Cullinane Corporation über neueste Entwicklungen ihrer Datenbank-Software "IDMS". Der Abschluß der Testarbeiten an den letzten Komponenten der Teilnehmer-Datenbank im Juni bedeute einen signifikanten Durchbruch in der Steuerungssoftware-Technologie- einen Schritt nach vorn, der die Implementierung echter verteilter Datenbanken auf breiter Basis bringen werde, berichtet der jüngste Cullinane-Report (Sommer 1979, Volume 3, Nummer 3).

Für Company-Chef John Cullinane ist die Teilnehmer-Datenbank ("Shared Database") der Höhepunkt intensiver Forschungs- und Entwicklungs-Ansstrengungen seit dem Jahre l975. Seiner Auffassung nach wird ein auf mehrere Teilnehmer zugeschnittenes "lntegrated Database Management System" (IDMS) den Nutzen von Datenbank-Anwendun-MVS oder VS/1 arbeiten, die Möglichkeit, auf eine Teilnehmer-Datenbank per Kanal-zu-Kanal-Schnittstelle zuzugreifen und Fortschreibungen vorzunehmen. (An der Unterstützung auch

anderer üblicher Betriebssysteme wird zur Zeit gearbeitet.)

Die Teilnehmer-Datenbank beruht auf der Architektur der IDMS-Central-Version, Release 5.0 (IDMS/CV 5.0). Sie enthält eine Reihe von Datensicherungs-Vorkehrungen, die die Teilnehmer-Datenbank technisch durchführbar und auch im hochvolumigen Datenbank-Umfeld zuverlässig machen, sagt der Hersteller und weiter: "Sie ist jederzeit verwendbar, mehrpfadig angelegt, verfügt über automatische Wiederanlaufund verbesserte Journal- und Archiv-Verfahren und ist gegen Parallel-Updating gesichert."

Das neue System trennt physisch und logisch zwischen Anwendungsprogramm und Datenbank und macht für den Anwender die Lokalisierung der "realen" Datenbank erkennbar. Applikationen - in Auftrag gegeben durch eine Satelliten-Zentraleinheit - arbeiten, als seien sie eine lokale "virtuelle" Datenbank.

Bei der Teilnehmer-DB befindet sich, wie die Abbildung zeigt, ein IDMS/CV-System in der Host-CPU. Host-Rechner kann einer der Zwillings-Mainframes, eine "Low-cost" 4300 oder auch eine kompatible Zentraleinheit sein, die als dedizierter Front- oder Back-End-Datenbankprozessor eingesetzt ist.

Die vier Hauptfunktionen der Teilnehmer-Datenbank sind:

- Die Rechner können sich gegenseitig mit Arbeiten beauftragen.

- Für Pakete aus Datenbank-Abfragungen, Fortschreibungen und Antworten sind Pufferspeicher vorhanden.

- Eine Leitungssteuerung überträgt diese Pakete per "Channel-to-Channel-Interface".

- Die Pakete werden an die IDMS/CV-Steuerung verteilt zur Festlegung der Kommunikationspfade und zur Verarbeitung.

Alle diese Funktionen gehen automatisch und unabhängig vom Anwenderprogramm vonstatten; Dispositions- und Planungsprobleme sowie Programm-Overhead gibt es bei der Teilnehmer-Datenbank nicht, meint der Hersteller.

Die Teilnehmer-Datenbanksoftware mit dem Kommunikationssystem IDMS-DC zu integrieren, steht als Phase 2 der Cullinane'schen Entwicklungsarbeiten kurz vor dem Abschluß. Ziel dieser Unternehmung ist, dem Anwender ein ausgesprochen flexibles "Distributed Database Networking" zur Verfügung zu stellen.