IDG Exklusiv

09.12.1998
Informationen weltweit

FRANKREICH E-Trade, amerikanischer Online-Broker, drängt auf den französischen Markt. In einem Lizenzabkommen mit der französischen Online-Investment-Bank CPR Bourse wurden jetzt die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen. Das gemeinsame Unternehmen CPR E-Trade soll, so die Anteilseigner, Investoren mit Echtzeitinformationen, Nachrichten und Handelsfunktionen über das Internet versorgen. E-Trade bezeichnet die französischen Surfer als prädestiniert für das Web-Investment, da sie über jahrelange Erfahrung mit dem proprietären Online-System "Minitel" verfügten.

Europäische Union Die Europäische Kommission spielt im geplanten Zusammenschluß der Telefonriesen AT&T und British Telecom (BT) auf Zeit. Eine nicht genannte Quelle äußerte gegenüber IDG, daß die Entscheidung des Aufsichtsgremiums, ob das geplante Joint-venture mit den Wettbewerbsregeln der Union vereinbar sei, noch einige Monate auf sich warten lassen werde. AT&T und BT hatten im Herbst 1998 bekanntgegeben, künftig gemeinsam am Markt agieren zu wollen. Der Konzern würde einen jährlichen Gesamtumsatz von rund elf Milliarden Dollar erwirtschaften.

USA Die Softwareschmieden Corel und Micrografx haben sich in einer Copyright-Auseinandersetzung offenbar gütlich geeinigt. Der Hintergrund: Im Januar 1998 hatte Micrografx den Konkurrenten Corel beschuldigt, für die Grafiksuite "Print House Magic" im urheberrechtlich geschützten Code von Micrografx gewildert zu haben. Eine einstweilige Verfügung, die Software vom Markt zu nehmen, war im April dieses Jahres abgewiesen worden. Seither schwebte das Verfahren in der Berufung. Nach Aussage von Corel hat die Beilegung des Streits "keine materiellen Auswirkungen" auf beide Unternehmen gehabt.

Der amerikanische Finanzsoftware-Anbieter Intuit kommt mit weißer Weste aus drei gegen ihn anhängigen Gerichtsverfahren. Anwender der Intuit-Tools hatten das Unternehmen beschuldigt, die Online-Banking-Features der "Quicken"-Versionen 5 und 6 nicht ausreichend auf die Jahr-2000-Umstellung vorbereitet zu haben. Der New Yorker Supreme Court hat jetzt drei Klagen von Anwendern abgewiesen. Als Begründung gab das Gericht zu Protokoll, daß bislang noch kein wirtschaftlicher Schaden durch den Bug entstanden sei.