IDG Exklusiv

05.06.1998

Kanada Bei Stentor, einer Allianz der regionaler kanadischer Telcos, rumort es. Ihr größtes Mitglied, Bell Canada International, hat Pläne bekanntgegeben, bis Ende 1999 ein landesweites Breitbandnetz aufzubauen und als Provider aktiv zu werden. Bell war bisher auf Quebec und Ontario beschränkt und mußte für nationale Services Verträge mit den Stentor-Mitgliedern abschließen. Dabei war es insbesondere bei der Einführung und Bereitstellung neuer, bandbreitenhungriger Übertragungstechniken immer wieder zu Streitigkeiten mit den Vertragspartnern gekommen. Nach stärkerer Unabhängigkeit von der Allianz strebt auch die in der Provinz Alberta aktive Telefongesellschaft Telus, die erst kürzlich versuchte, mit AT&T Canada zu fusionieren.

China Die neugegründete Siemens Communications Systems Company Ltd. (SCSC) hat eine Order in Höhe von 470 Millionen Mark erhalten. Dafür stellt das Unternehmen Netzlösungen für die staatlichen Telekommunikationsunternehmen Chengdu Posts and Telecommunication Equipment Factory sowie die Chengdu Telecommunications Cable Co. Ltd. bereit. Die Arbeiten sollen in drei Jahren abgeschlossen sein. SCSC ist ein Joint-venture von Siemens und den genannten chinesischen Unternehmen.

Großbritannien Home Network und Comtel Ltd. wollen in Großbritannien gemeinsam Internet-Zugänge per Fernsehkabel entwickeln und anbieten. Die neue Technik soll den Zugriff im Vergleich zu herkömmlichen Telefonleitungen bis zu 40mal schneller machen. 20 Mbit/s könnten möglich sein, so der Chefentwickler Alex Zwissler von Comtel. Im ersten Quartal 1999 möchten die Unternehmen in einem Pilotprojekt 300000 Anwender in Oxford und dem Thames Valley verkabeln.

Schweiz Die Deutsche Telekom und die France Télécom haben zusammen die Schweizer Firma Multilink gegründet, die ab Oktober auf dem nationalen Telefonmarkt aktiv werden soll. Die beiden TK-Gesellschaften, die bis zu 240 Millionen Mark investieren wollen, möchten zunächst in Genf, Basel und Zürich Stadtnetze aufbauen. Multilink hat laut den Mutterfirmen, die je zur Hälfte beteiligt sind, keine Pläne, in den Mobilfunkmarkt einzusteigen.