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IDC: Von wegen NT - Totgesagte leben länger

23.04.1999
Kein Aus für Unix und Netware in Sicht

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In einer aktuellen Studie "Strategies for Windows NT in the Enterprise" widerspricht das Marktforschunsunternehmen International Data Corp. (IDC) der landläufigen Meinung, Windows NT werde von Organisationen aller Größenordnungen für Anwendungen aller Art genutzt. Dies sei unzutreffend, wenn nicht völlig falsch, meinen die Analysten. Ihr Ergebnis: NT kommt kaum, wie häufig in Presseberichten dargestellt, für unternehmenskritische Anwendungen zum Einsatz. Statt dessen werde Microsofts Server-Betriebssystem in der Hauptsache auf Abteilungs-Server für Datei- und Druckdienste, Messaging und Kommunikation benutzt.

"Microsoft macht ein klasse Momentum-Marketing", erklärte IDC-Mann Dan Kuznetzky. "Sie schaffen es, ihre Umsatzzahlen, Lizenzmengen und angeschlossene Clients in eine Mär vom De-facto-Standard NT umzuwandeln." In der Studie kam indes ans Tageslicht, daß bei den meisten Anwendern für File and Print, Verzeichnisdienste und Kommunikation immer noch Novells Netware die Plattform der Wahl ist. Beim Transaction Processing, Datenbanken sowie kommerziellen und technischen Anwendungen hat Unix klar die Nase vorn.

Die meisten Unternehmen ließen ihre bereits getätigten Investitionen ohnehin nicht wie eine heiße Kartoffel fallen, meint die IDC. "In vielen Fällen läuft NT parallel zu den Betriebssystemen, die schon Mitte der 90er Jahre vorhanden waren." Es unterstütze die vorhandenen Anwendungs-Portfolios, statt sie abzulösen, erklärte Kuznetzky.