IDC-Studie über Systemsoftware in Europa:Erst IMS und dann eine ganze Weile gar nichts

12.08.1977

MÜNCHEN (de) - Die Einsatzhäufigkeit von Datenbanken nimmt mit der Größe der installierten Zentraleinheit zu. Dies ist das Ergebnis einer Studie "The Systems Software Market in Europe", für die IDC Deutschland 165 westeuropäische Anwender interviewte.

Erwartungsgemäß liegt das von IBM angebotene DB-System IMS mit einer Einsatzhäufigkeit von 18 Prozent an der Spitze (Tabelle 1), "trotz einiger Schwächen wie lange Implementierungszeit und zu große Komplexität", wie die Münchner Marktforscher aufgrund der Antworten konstatieren.

Am zweithäufigsten wird DBOMP eingesetzt (11 Prozent).

Bei den von unabhängigen Softwarehäusern entwickelten Datenbank-Systemen Adabas, Easytrieve, IDMS, MARK IV und Total ist eine in etwa gleichmäßige Verteilung festzustellen, die zwischen zwei und vier Prozent schwankt. Acht Prozent der Anwender machten keine Angaben über das installierte Datenbank-System. Da in dieser Gruppe die Anwender der größeren 370-Modelle 145 bis 158 überdurchschnittlich vertreten sind, liegt die Vermutung nahe, daß zum Teil mit selbstgestrickten Paketen gearbeitet wird.

Weiter bemerkenswert, wenn auch kein Geheimnis: Benutzern der 370/115 kann IBM bisher kein passendes Datenbanksystem anbieten.

Im Rahmen der Studie untersuchte IDC auch die bei westeuropäischen IBM-Anwendern am häufigsten eingesetzten Bibliotheksverwaltungs- (Tabelle 2) und Spool-Programme (Tabelle 3).

Bei den Bibliotheksverwaltungs-Programmen wurde Librarian mit der Note 1,5 Klassenbester, gefolgt von Panvalet. Alle anderen Nennungen könnten nach IDC-Meinung nicht als repräsentativ gelten, da das Sample (165 Anwender) zu gering sei. Bei den Spoolsystemen stellte IDC eine Präferenz für IBM's Power fest; GRASP wird zwar gleich gut bewertet (Note 2), jedoch von deutlich weniger Benutzern (40:11).

Quelle: IDC Deutschland