Einfache Entsorgung ist einer der Hauptgründe

IDC sieht wachsende Akzeptanz für das PC-Leasing

30.04.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Das Leasen von PCs und Servern wird für Anwender zunehmend attraktiv. Dies ist das Ergebnis einer Studie der International Data Corp. (IDC). Kunden sollten die Verträge aber genau unter die Lupe nehmen, empfehlen Analysten.

Rund 37 Prozent der 1997 in den USA angeschafften PCs wurden geleast. 1999 soll dieser Wert bereits bei 48 Prozent liegen, prophezeien die Marktforscher der IDC. Grundlage dieser Prognose ist eine Befragung von 500 IT-Abteilungen. Die entsprechenden Zahlen für Server steigen demzufolge ebenfalls von 32 auf 42 Prozent.

Einer der Hauptgründe für das PC-Leasing sei die einfache Entsorgung der Altgeräte, kommentiert die IDC-Analystin Theresa Thayer. Ein Unternehmen, das beispielsweise 10000 PCs erwerbe, müsse etliche Ressourcen aufwenden, um die Geräte nach Ablauf der vorgesehenen Nutzungsdauer wieder loszuwerden. Die Rückgabe an den Leasinggeber sei in vielen Fällen die günstigste Methode.

In den einschlägigen Leasingverträgen lauern indes Risiken, die Unternehmen viel Geld kosten können, warnt Frances O''Brien vom US-Marktforschungsunternehmen Gartner Group. "Leasing ist zur Zeit sehr populär. Aber viele Kunden springen auf diesen Zug, ohne zu wissen, was sie tun." Oft enthielten die Verträge versteckte Kosten oder verursachten für Leasingnehmer andere zusätzliche Aufwendungen. So forderten beispielsweise einige Leasingnehmer von ihren Kunden, alte PCs in den Originalverpackungen zurückzugeben oder andernfalls eine Gebühr zu entrichten. Für die Unternehmen bedeute dies, daß sie möglicherweise über 36 Monate hinweg 10000 Verpackungskartons lagern müßten. O''Brien: "Das ist lächerlich."

Auf einen Taschenspielertrick der Leasingfirmen weist Joe Auer hin, President von International Computer Negotiations und Kolumnist der "Computerworld". Kunden gehen in der Regel davon aus, daß der Leasingvertrag mit Erhalt der Rechnerlieferung in Kraft tritt. Oftmals definierten die Leasinggeber aber den Vertragsbeginn als den ersten Tag des Monats, in dem der Kunde die Lieferung bestätigt. Erreichten die PCs und Server den Leasingnehmer beispielsweise erst Mitte des Monats, so zahle dieser für zwei Wochen zusätzlich Gebühren.

Die Gründe für solch unlautere Geschäftspraktiken erklärt die Meta-Analystin so: Einerseits habe das PC-Leasing im vergangen Jahr zwar an Popularität gewonnen. Andererseits aber sei es für die Leasingfirmen bei weitem nicht mehr so lukrativ wie in den vergangenen Jahren. Dies liege an den stark fallenden Restwerten der zurückgenommenen Rechner. Um diese Einbußen auszugleichen, versuchten Leasinggeber, soviel Geld wie möglich über eine für sie vorteilhafte Vertragsgestaltung herauszuholen.