IDC rechnet mit Expansion im britischen SW-Markt, aber:Große Hersteller sind kaum vertreten

18.07.1986

LONDON (CW) - Mit einer Verdoppelung des Marktvolumens im britischen SW-Geschäft rechnet die International Data Corporation (IDC) bis zum Jahre 1988. Schwach vertreten sind allerdings die großen Hardwarehersteller, vor allem IBM.

Englische Branchenkenner bescheinigen allerdings der ausländischen Konkurrenz reelle Chancen, da die inländischen Anbieter gegenüber den führenden Nationen hinterherhinken (siehe CW Nr. 26 vom 27. Juni 1986, Seite 4).

Der IDC-Studie zufolge gehörten 1984 von britischer Seite nur die Scicon International und Thorn Emi zu den 20 umsatzstärksten Softwareanbietern in Westeuropa. Unter den ersten 100 befanden sich aber immerhin elf englische Unternehmen. Fachleute rechnen allerdings damit, daß in Zukunft mehr Unternehmen des Inselstaates wie Logica, Hoskyns und CMG-Group im Inlandsgeschäft und international an Bedeutung gewinnen werden.

Ein IDC-Sprecher betonte, daß für den britischen Markt noch keine vollständige Erhebung in puncto Datenbanken, Bildschirmdienste und Computerservicefirmen vorliegt. Einschließlich IBM verfügten die englischen Anbieter über einen Marktanteil von insgesamt 13,4 Prozent. Die großen Hardwarehersteller seien in diesem Bereich nur in geringem Umfang vertreten.

So konnte beispielsweise der Marktführer IBM, der in den meisten westeuropäischen Ländern einen Anteil von rund 70 Prozent im Großrechnerbereich und etwa 30 Prozent im Personalcomputer-Geschäft hält, vor zwei Jahren in Großbritannien lediglich einen SW-Umsatz von 277,6 Millionen Dollar erzielen. Für den europäischen Markt entspricht dies einem Anteil von 2,8 Prozent. Auf 1,1 beziehungsweise 0,8 Prozent brachten es hier Scicon International und Thorn Emi.

Die IDC-Untersuchung geht davon aus, daß der westeuropäische Markt für DB-Dienstleistungen (1986: rund 300 Millionen Dollar) rasch expandieren wird. Zunehmende Bedeutung bescheinigen die Marktforscher auch den 32-Bit-Rechnern.