Systemintegration verlangt unabhängige Anbieter

IDC prophezeit HW-Anbietern Probleme im Service-Geschäft

06.03.1992

KRONBERG (CW) - Mit zunehmendem Bedarf an DV-Dienstleistungen im Bereich systemintegration steigt das Interesse an Generalunternehmern als Partner.

Hier werden nach Ansicht der IDC-Marktforscher Hardwarehersteller kaum Chancen haben, weil die Unabhängigkeit von Produkten nicht garantiert werden könne. "Gleichzeitig Hardwarehersteller und Systemintegrator zu sein, widerspricht sich", so das Kronberger Marktforschungsinstitut in seinem: EDP Deutschland Report zum Thema "Outsourcing".

Der Anbieter gerate wohl oder übel in den Interessenskonflikt, dem Kunden seine eigene, möglicherweise weniger geeignete Hardware zu verkaufen, anstatt auf die besseren Produkte des Wettbewerbers zuzugreifen. Aus diesem Grund werde der Anwender auf Nummer Sicher gehen und einen Anbieter auswählen, der von diesem Konflikt gar nicht erst betroffen sei.

Eine Absage erteilen die Marktforscher aus Kronberg auch jenen Hardware-Unternehmen, die wie IBM das Problem mit der Gründung einer eigenen Service-Gesellschaft in den Griff zu bekommen hoffen: Auch diese Companies seien letztlich gehalten, die Interessen ihrer Muttergesellschaften zu vertreten.

Als Service-Partner wünschen sich deutsche Outsourcer laut IDC nach Möglichkeit mittelständische Vertragspartner. Außerdem sei eine Tendenz zu großen, international agierenden Beratungsunternehmen wie Andersen Consulting oder EDS abzusehen.