Big Blue ohne durchschlagenden Erfolg bei Unix-Workstations

IDC: Der kommerzielle Bereich bleibt die Achillesferse von Unix

29.01.1993

So konnte auch 1991 der wissenschaftlich-technische Bereich den weitaus groessten Teil beim Umsatz der Hersteller fuer sich verbuchen. Innerhalb dieses Marktsegmentes kam es jedoch den Verschiebung von Marktanteilen.

Trotz verstaerkter Marketingbemuehungen und entsprechend euphorischer Stimmen aus dem Herstellerlager wird IDC zufolge der traditionelle technische Anwendungsbereich noch auf Jahre hinaus weltweit das einzig zuverlaessige Standbein fuer den Absatz RISC- basierter Unix-Workstations bilden. So waren nach Erhebungen der Marktforscher 1991 rund 77 Prozent aller ausgelieferten Systeme fuer den Einsatz in den Bereichen Software-Engineering, wissenschaftliche Untersuchungen sowie Electronic Design Automation (EDA) vorgesehen, waehrend im gleichen Zeitraum bei den vorwiegend kommerziellen Applikationen der Marktanteil von RISC- Workstations lediglich von 20 auf 23 Prozent gesteigert werden konnte.

Interessant ist zudem, wie es in der IDC-Studie weiter heisst, die partielle Verschiebung von Marktanteilen innerhalb der Bandbreite nichtkommerzieller Anwendungen. Hier habe beispielsweise Digital Equipment (DEC) 1991 seine Nummer-eins-Position bei Unix-Rechnern fuer rein wissenschaftliche Einsatzbereiche an Hewlett-Packard (HP) verloren, gleichzeitig jedoch die Marktfuehrerschaft bei Applikationen wie Imaging und Vermessung erobert. Auch der verhinderte Aufsteiger des Jahres 1991 steht fuer die IDC-Experten eindeutig fest: Demnach konnte Big Blue mit seinem System RS/6000 in keinem der insgesamt 17 untersuchten technisch- wissenschaftlichen Nischenmaerkte zur Nummer eins avancieren.