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IDC dämpft allzu optimistische Erwartungen für die IT-Branche

21.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht der Auguren von IDC werden die weltweiten IT-Ausgaben in den nächsten Jahren zwar nur leicht, dafür aber kontinuierlich ansteigen. Wegen der weiterhin schwachen Weltkonjunktur und des Irak-Konflikts rückt die Marktforschungsgruppe allerdings von ihren zu optimistischen Erwartungen gegen Ende 2002 ab. Nachdem der IT-Markt im vergangenen Jahr auf 857 Milliarden Dollar geschrumpft war, prognostiziert IDC für dieses Jahr nun einen Zuwachs um 3,7 Prozent, in den darauffolgenden vier Jahren soll eine Wachstumsrate von 6,5 bis sieben Prozent erreicht werden. Die Ein-Billionen-Dollar-Marke wird dabei nach Schätzung der Auguren im Jahr 2005 überschritten.

Aufatmen kann laut IDC vor allem der Hardwaresektor, der 2002 einen Rückgang um elf Prozent verbucht hatte. Der Bereich soll nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens nun wieder leicht um 2,8 Prozent auf 335 Milliarden Dollar wachsen. Der Markt für IT-Services soll um rund vier Prozent von 354 Milliarden auf 368 Milliarden Dollar ansteigen. Für die Softwarebranche stellt IDC einen Zuwachs um 4,9 Prozent auf 186 Milliarden Dollar (2002: 177 Milliarden Dollar) in Aussicht. Zugpferde des Wachstums sind dabei Anwendungen, die Unternehmen dabei helfen, ihre komplexe IT-Strukturen zu vereinfachen oder die Hardware effizienter zu nutzen, etwa Storage-Management-Software. Aber auch dem Thema Web-Services sagt Del Prete, Senior Vize President Hardware and Communications bei der IDC, eine große Zukunft voraus. So soll der Markt für Web-Services von 416 Millionen Dollar im vergangenen Jahr auf 2,9 Milliarden Dollar im Jahr 2006 zulegen. Voraussetzung sei allerdings, die Anbieter

halten sich an die gängigen Standards wie SOAP (Simple Object Access Protocol) und XML.

Als weiteres heißes Thema sehen die Auguren in Utility-Computing, also der Möglichkeit, unabhängig von Ort, Anwendungen oder Betriebssystem auf die gewünschte Rechenleistung zugreifen zu können und auch nur dem Bedarf entsprechend zu bezahlen. Obwohl es bis zum Durchbruch noch eine Weile dauere, würden sich die Anstrengungen für entsprechende Anbieter wie IBM oder Sun Microsystems lohnen, so IDC. (mb)