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IDC: Anwender wissen zu wenig über Standards

26.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Marktforscher der IDC haben im Rahmen ihrer Studie "The Future of Software Depends on Industry Standards, but not without concerns" 105 IT-Profis zur Relevanz von Industriestandards befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich zwischen Anwendern und Herstellern teilweise Wissensabgründe auftun. Zwar erklärten 70 Prozent der Befragten, die Zukunft von Software hänge von Standards ab. Nur wenige konnten aber aktuelle Entwicklungen wie SOAP (Simple Object Access Protocol) und BPEL (Business Process Execution Language) oder wichtige Standardisierungsgremien ohne Eingebung nennen.

Überdies sein in vielen Unternehmen nicht geklärt, wer für Kenntnisse bezüglich Standardisierung zuständig sei, so die IDC. Oft sei dies eine Einzelperson, die sich aus Eigeninitiative des Themas angenommen habe. Für die Hersteller, die Standards in Bereichen wie Web-Services oder E-Business proklamieren, stellen diese Ergebnisse aus Sicht von IDCs Director of Web Services and Integration Software Sandra Rogers eine Herausforderung dar. Es sei schwieriger und dauere länger, Software zu verkaufen, wenn es keine echten Ansprechpartner gebe oder das Wissen beim potenziellen Kunden nicht ausreiche.

Als häufigste Schwachpunkte im Bereich Standardisierung führten die Teilnehmer die langwierigen Definitionsprozesse sowie die Wahrnehmung an, es gebe zu viele konkurrierende Standards. Diejenigen, die sich um die Einhaltung von Standards bemühen, tun dies vor allem zwecks künftiger Kompatibilität von Software. Demgegenüber evaluieren 25 Prozent der Befragten Standards lediglich als neue Computing- und Architekturmodelle, ein weiteres Viertel schert sich derzeit gar nicht um Standards. Von diesen wurden mangelnde Ressourcen, Budgets und geringe Priorität für ihre Organisation als häufigste Gründe genannt, nicht in Technik oder Architektur-Änderungen zu investieren, die auf bestimmten Standards basieren. (tc)