Bei Winschermann fliegt Honeywell raus:

ICL kassiert ME 29-Großauftrag

27.06.1980

DÜSSELDORF/NÜRNBERG (ha) - Das erste deutschen Netzwerk der ICL GmbH soll bei der Winschermann GmbH in Düsseldorf realisiert werden. Die im Brennstoffhandel tätige Tochtergesellschaft der Saarbergwerg AG schloß mit ICL einen Vertrag über vorerst dreizehn ME 29-Systeme im Wert von rund sechs Millionen Mark ab.

Bei den Düsseldorfern werden derzeit auf einer Honeywell Bull 3200 rund 300 Programme gefahren, die in Zusammenarbeit mit ICL und einem Software-Haus umgestellt werden müssen. "Wir fangen quasi wieder bei Null an", erklärt DV-Chef Horst Wollowski. Er arbeitet heute noch unter reinen Stapelbedingungen zentral in Düsseldorf mit dezentraler Offline-Datenerfassung in den Tochtergesellschaften. Die Situation in der Brennstoffbrache erforderte von der Saarbergwerk-Tochter ein Online-System mit parallelem Remote-Job-Entry in den Vertriebsstellen (Wollowski: "Wir wollen am Bildschirm verkaufen.").

Wie Winschermann-Geschäftsführer Hartwig Ochel erklärte, haben bei zwei Ausschreibungen alle namenhaften DV-Anbieter teilgenommen. Im Rennen lagen zum Schluß neben ICL noch Honeywell Bull, Texas Instruments und Siemens. Innerhalb eines sorgfältigen Auswahlprozesses (300 Fragepositionen) habe man sich vor allem "wegen des besseren Preis-/ Leistungsverhältnisses" für ICL entschieden. Das derzeit installierte Honeywell Bull-System soll 1981 abgelöst werden.