Joysticks, Lenkräder und Co. für das PC-Spielevergnügen

Ich will Spaß, ich geb Gas

17.05.2002
MÜNCHEN (wm) - Der Joystick als Spielesteuerung ist nicht totzukriegen. Begnügten sich die ersten Modelle in den 80er Jahren noch mit Lenken und Feuern, sind sie mittlerweile zu hochkomplexen Schaltzentralen mit Rütteleffekt mutiert. Daneben hat sich eine Reihe von Spezialgeräten wie Lenkräder etabliert. Spielefans haben mehr denn je die Qual der Wahl.

Eine unerwartete Popularität unter Spielern hat das graue PC-Arbeitstier, die Maus, in den letzten Jahren gefunden. Vor allem Freunde von Action-Games schwören auf eine Kombisteuerung mit Maus und Tastatur, aber auch Hubschrauber- und Flugsimulationen lassen sich gut damit steuern. Beim Einsatz von modernen optischen Mäusen ist allerdings darauf zu achten, dass diese eine hohe Auflösung und Bilderfassungsfrequenz besitzen - etwa wie Logitechs "Cordless Mouse Man" oder Microsofts "Intellimouse Explorer".

Das Angebot an Joysticks ist schier unüberschaubar. Der einfache Universal-Rührstab mit ein paar Knöpfen stellt heute die wenigsten Gamer zufrieden. Im unteren Segment haben sich Modelle wie die von Gravis als preisgünstig und solide etabliert, für Motorradsimulationen und eventuell auch Autosimulationen reicht das aus. Hauptsächlich werden Joysticks allerdings bei Flugsimulationen eingesetzt. Hier kommt es auf Zusatzregler wie Coolie Hat, Ruderkontrolle, Schubregler sowie diverse Schaltknöpfe an. Topmodelle wie "Wingman Strikeforce 3D" von Logitech oder Microsofts "Sidewinder Force Feedback" sind mit Force-Feedback ausgestattet, kosten allerdings auch um die 100 Euro. Etwa halb so viel ist für Geräte ohne mechanische Kraftrückkoppelung wie den "Cyborg 3D" von Saitek zu bezahlen. Wer es ausgefallener liebt und auf einen Hauch von Spielhallenatmosphäre steht, könnte sich mit dem "Oldschool Joystick" des Schweizer Herstellers OSJ anfreunden. Allerdings geht mit der ungewöhnlichen Optik und der außergewöhnlich soliden Verarbeitung auch ein deftiger Preis einher: 400 Euro verlangt der Hersteller für das Nostalgie-Stück.

Gas geben ohne ReueFür Liebhaber von Autorenn-Simulationen gibt es nur eine brauchbare Lösung: ein Lenkrad mit Pedalen. Zwischen den am Markt angebotenen Fahrhilfen existieren jedoch enorme qualitative Unterschiede. Erfahrungsgemäß gehen Billiglenkräder ab 30 Euro bei harten Rallye-Einsätzen in kürzester Zeit in die Brüche. Wer am Schreibtisch richtig Gas geben will, sollte mindestens 70 Euro einkalkulieren. Einen guten Ruf in der virtuellen Vollgasbranche geniest die Marke Thrustmaster. Topmodell ist das "Ferrari Force Feedback GT" für 125 Euro. Ohne Force-Feedback ist das solide Modell "360 Modena" ab 70 Euro zu haben. Logitech und Microsoft können auch in dieser Sparte mit sehr guten Steuergeräten aufwarten. Von Thrustmaster gibt es außerdem mit dem "Freestyler Bike PC" eine ausgefallene Motorradsteuerung für Zweiradfans.

Echte Rennfetischisten geben sich mit der Einsteigerkategorie nicht ab und ziehen solidere Konstruktionen aus Metall vor. Highlight ist hier das "TSW Formula" mit echtem Momo-Formel-1-Lenkrad für 1055 Dollar (www.thomas-superwheel.com). Freaks klemmen solche Lenkräder nicht an den Schreibtisch, sondern montieren sie in spezielle Rennsitz-Konstruktionen, etwa die "Racebase R6" von Microsim (www.racebasecockpit.com). Und wem das nicht genug ist, der kann sich auch eine komplette Simulatorkarosserie für 2500 Dollar ins Wohnzimmer stellen (www.simaddiction.com).