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ICANN will sich neu organisieren

24.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Mitglieder der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) beraten am Wochenende in New York über die Restrukturierung des Gremiums. ICANN-Direktor Stuart Lynn hatte bereits im Februar 2002 empfohlen, die Verwaltung umzustellen und die fünf frei gewählten Interessenvertreter durch Regierungsmitglieder zu erstetzen. Die Vorschläge stießen auf teilweise heftige Kritik. So warf zum Beispiel das frei gewählte Mitglied und der Sprecher des Hamburger Chaos Computer Clubs (CCC) Andy Müller-Maghun Lynn vor, das Internet mit Hilfe der ICANN "einerseits zu einer Shopping-Mall, andererseits in einen Polizeistaat verwandeln zu wollen" (Computerwoche online berichtete).

Nun will Lynn überarbeitete Pläne vorstellen, nach denen zwei Drittel der ICANN-Mitglieder durch ein Gremium aus Akademikern, Verbraucherschützern, Business-Lobbyisten und Technikern gewählt werden sollen. Die Teilnehmer der Veranstaltung gehen jedoch davon aus, dass am Wochenende keine endgültigen Entscheidungen getroffen werden. Die Organisation konnte sich bereits im März auf dem Frühjahrstreffen in Ghana nicht auf eine Neuorganisation einigen. (lex)