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ICANN schafft frei gewählte Mitglieder ab

04.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In Zukunft wird es keine Sitze für frei gewählte Mitglieder in der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) geben, beschloss das Gremium am Wochenende auf einer Tagung in Shanghai. Für die Entscheidung sprachen sich 15 der 18 Vorstandsmitglieder aus. Dagegen waren die frei gewählten Mitglieder Karl Auerbach, Robert Blokzijl, der auch Gründer der europäischen Registry RIPE (Réseaux IP Européens) ist, und Andy Müller-Maguhn, Sprecher des Hamburger Chaos Computer Clubs (CCC). Sie kritisierten, dass sich die Organisation zu wenig um die Interessen privater Internet-Nutzer kümmere und zu viel Lobbyarbeit für Unternehmen leiste. Außerdem greife sie zu stark in die Kompetenzen regionaler Registries ein, zum Beispiel bei der Verwaltung der TLDs (Top Level

Domains) ".jp" oder ".uk".

ICANN-Chef Stuart Lynn begrüßte die Entscheidung. Durch den Wegfall der frei gewählten Sitze könne die Organisation effizienter arbeiten. Er wolle sich mit den Registries auseinandersetzen, um die Zusammenarbeit zu verbessern. In der neuen Zusammensetzung tritt das Gremium erstmals Im Dezember 2002 in Amsterdam zusammen. (lex)