.xxx war im Vorfeld sowohl von der Porno-Industrie als auch von religiösen Gruppen kritisiert worden. Die Erotik-Webmaster witterten eine drohende "Web-Ghettoisierung", christliche Eiferer sorgten sich um ein weiteres Ausufern der Internet-Pornografie (laut MediaMetrix besuchen aber über ein Drittel aller US-Surfer allmonatlich solche Sites).
Der ICANN-Verwaltungsrat stimmte nun heute nicht unerwartet mit neun zu fünf Stimmen gegen .xxx, das vor allem vom Internet-Registrar ICM Registry aus Florida propagiert wurde und wird. ICANN-Chief Paul Twomey enthielt sich der Stimme ohne Angabe von Gründen. "Wir haben alle Argumente sorgfältig abgewägt", erklärte ICANN-Chairman Vinton Cerf. "Dabei ist die Mehrheit des Boards zu dem Schluss gekommen, dass dieser Vorschlag abgelehnt werden sollte."
ICM-Chef Stuart Lawley erklärte, seine Firma sei "extrem enttäuscht" über die Entscheidung. Sie werde die Angelegenheit weiterverfolgen und wahrscheinlich gegen die ICANN klagen. (tc)