Internet-Verwaltung: Wenig Spielraum für Europas Online-Wähler

Icann-Kandidaten stehen fest

11.08.2000
MÜNCHEN (CW) - Im Oktober soll die Internet-Gemeinde fünf neue Direktoren der Internet-Verwaltungsorganisation Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (Icann) online wählen.

Die Icann hat 18 Kandidaten nominiert, die ihrer Meinung nach für den Sitz im Verwaltungsrat geeignet sind. Jetzt können die Surfer ihre Vorschläge einbringen.

Unter den Europäern, die die Icann für die Kandidatur aufgestellt hat - insgesamt sind es fünf -, ist auch ein deutscher Vertreter: Winfried Schüller, Direktor der International IP-Services bei der Deutschen Telekom. Die Unternehmenssparte engagiert sich seit einiger Zeit in der Domain-Verwaltung und ist bereits als Sponsor der Icann in Erscheinung getreten. Für die USA und den Asien/Pazifik-Raum wurden vier, für Lateinamerika drei und für Afrika zwei Kandidaten benannt.

Jetzt folgt die zweite Nominierungsphase, in der die Internet-Gemeinde ihre eigenen Kandidaten vorschlagen kann. Mehr als 158000 Wähler aus 194 Staaten haben ihre Teilnahme angemeldet. Wegen der befürchteten Kapazitätsprobleme - die Icann will für jeden Kandidaten eine Homepage ins Netz stellen - ist die Zahl der Nominationen allerdings auf sieben Kandidaten pro Weltregion beschränkt. Für Europa heißt das: Da die Icann bereits fünf Bewerber nominiert hat, bleiben für die 35942 europäischen registrierten Wähler nur noch zwei weitere Personen übrig, die sie benennen können. Bis zum 14. August können sie ihre Vorschläge abgeben.

Um als Kandidat zur Wahl zugelassen zu werden, ist die Unterstützung von mindestens zwei Prozent der Wähler einer Region erforderlich. Zwischen dem 15. und 31. August können sich die registrierten Mitglieder für einen der Vertreter ihrer Region aussprechen. Vom 1. bis 10. Oktober sollen dann aus allen Kandidaten fünf Direktoren, die die Weltregionen Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und Asien repräsentieren, gewählt werden. Insgesamt soll die Icann-Leitung aus 14 Direktoren bestehen. Die neun Mitglieder, die nicht direkt gewählt werden, will die Icann aus ihren Unterorganisationen rekrutieren.