Die Icann koordiniert die technische Grundlage des Domain Name System und legt Rahmenbedingungen etwa für die Vergabe von Domain-Namen fest. Die Vertragsverlängerung beruht auf einem im November 1998 geschlossenen Abkommen zwischen der US-Regierung und der Organisation. Allerdings wird dem Gremium sowohl Ineffizienz als auch Intransparenz vorgeworfen. Dennoch lässt das Handelsministerium Icann ein weiteres Jahr gewähren. "Die Icann erhält noch etwas mehr Zeit, um die geplante Restrukturierung zu vollziehen", erläuterte eine Sprecherin die Position der Bush-Administration. Die Organisation solle sich jedoch um technische Belange kümmern und nicht etwa als "Regierung des Internet" auftreten, gab die Regierung der Icann auf den Weg. Zudem solle die Domain-Verwaltung die Öffentlichkeit besser in die Entscheidungsprozesse einbeziehen, zum Beispiel bei der Einrichtung neuer Top Level Domains.
Die Icann hat bereits Reformen eingeleitet. So kippte sie im Juli dieses Jahres die Direktwahl des Direktoriums per Online-Abstimmung. Über die Zusammensetzung der Führungsriege bestimmt nunmehr ein Nominierungsgremium. Allerdings steht dies im Widerspruch zur Strategie, die weltweite Internet-Gemeinde an dem Entscheidungsprozess teilhaben zu lassen. Durch die Beschneidung der Internet-Demokratie wollte sich die Verwaltungsorganisation eine bessere Verhandlungsposition mit dem Handelsministerium verschaffen. (fn)