IBMulatoren

12.03.1982

War zu erwarten daß sich die EG-Kommission nicht der Meinung der Reagan-Administration anschließt die International Business Corporation verhalte sich wie ein Wohlfahrtsinstitut - den Konkurrenten gegenüber.

Die Brüsseler Computer-Kommissare versuchen also weiter der IBM Wettbewerbsverletzungen nachzuweisen. Trauerwein läßt das einigermaßen kalt solange er nicht in den Zeugenstand gerufen wird. Und dazu kommt's nicht - das walte Sebastian.

Doch was können die europäischen Wettbewerbshüter "Big Blue" schon anhängen? Computerriese zu seiner Entlastung vorbringen? Da wäre zunächst dies: In der Computerwelt gibt es keinen Mainmarkt sondern viele kleine Märkte. Zum Beispiel den der Bildschirm-Datenstationen - 3270-kompatibel versteht sich. Oder den der Datenerfassungsgeräte und Datenträger - 3741 softsektoriert diese. Selbst die Existenz der IBMulatoren Amdahl NAS oder Magnuson ist kein Gegenbeweis. Gäb's die nicht S. T. hatte überhaupt keine Zentralrechner-Alternative. Also sollte man der IBM dankbar sein anstatt auf ihr rumzuhacken.

Der Marktführer tut selbst alles Erdenkliche um sich kleinzukriegen - etwa durch seine Beteiligung am Pilotprojekt Bildschirmtext der Bundespost. Die BP-Amtsbaufirma Siemens wußte schon warum sie den Stuttgartern bei Btx so galant den Vortritt lassen konnte.