IBMs Viper überzeugt in puncto XML und Kompression

18.09.2006
Das IDG-Testlabor hat die unter dem Codenamen "Viper" bekannte Datenbankversion DB2 9.1 unter die Lupe genommen.
Mit DB2s "Developer Workbench" lassen sich XQuery-Ausdrücke erstellen, mit denen man den gesamten Data-Store abfragen kann.
Mit DB2s "Developer Workbench" lassen sich XQuery-Ausdrücke erstellen, mit denen man den gesamten Data-Store abfragen kann.

Das seit Mitte 2006 erhältliche Release DB2 9.1 wartet im Gegensatz zur Vorgängervariante mit Verbesserungen in puncto Skalierbarkeit, Performance und Disaster-Recovery auf. Zudem ist es enger mit dem Open-Source-Programmiersystem "Ruby on Rails" integriert und enger mit SAP verzahnt.

Native XML-Unterstützung

Die wichtigste Neuerung ist jedoch die hybride relationale und XML-Datenbank-Engine, von IBM "pureXML" genannt, die erstmals eine integrierte native XML-Unterstützung innerhalb des Datenbankkerns bietet. Statt wie bisher XML als Blob (Binary Large Object) zu speichern oder XML-Struktur auf relationale Strukturen abzubilden, speichert pureXML die XML-Datei selbst - mit all ihren Eigenschaften und ihrer hierarchischen Struktur. Mit dieser Technik kann die gesamte Datenbank entweder über SQL oder XQuery abgefragt werden. Mit dem Fokus auf XML stellt IBM auch eine Reihe neuer Entwicklungs-Tools be- reit. Die "Developer Workbench", die das frühere "Development Center" ablöst, bietet einen neuen Eclipse-basierenden XQuery-Builder sowie verbesserte "Visual Studio 2005"-Erweiterungen.

Sparsamer Umgang mit Speicher

Erwähnenswert ist zudem die vom Mainframe entlehnte Kompressionstechnik "Venom", mit der sich 45 bis 75 Prozent Speicherplatz einsparen lassen. Administratoren können mit dieser Technik Rows in Da- tenbanktabellen auf wieder- kehrende Daten scannen und Dictionaries aufbauen, die doppelten Einträgen kurze numerische Schlüssel zuweisen. Dadurch werden Disk-, I/O- und Hauptspeicherressourcen eingespart.

Alles in allem ist die neue DB2 technisch imposant. Sie ist voll gestopft mit Funktionen, die Administratoren und Entwickler gleichermaßen freuen. Ob diese Features allerdings verlockend genug sind, um einen eingeschworenen Oracle-Datenbankadministrator dazu zu bewegen, die Plattform zu wechseln, bleibt abzuwarten. (ka)