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IBMs Mainframes werfen ihre Schatten voraus

10.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In rund einem Jahr wird IBM ein neues Mainframe-Zeitalter einläuten. Vermutlich im September oder Oktober 2000 will Big Blue die Systeme auf den Markt bringen, die nach heutiger Nomenklatur "G7" heißen müßten, intern aber laut "Computergram" unter dem Codenamen "Freeway" gehandelt werden. In diesen Großrechnern wird der Hersteller erstmals echte 64-Bit-Prozessoren einsetzen, die in Multi-Chip-Modulen (MCMs) zu je maximal 16 CPUs untergebracht sind. Dies führt zu einem deutlichen Leistungssprung im SMP-Bereich (Symmetrical Multiprocessing), weil bei den bisherigen Systemen maximal zwölf Prozessoren in einem MCM (Obergrenze für ein Single System Image des Betriebssystems) steckten.

Bezüglich der Taktfrequenz der neuen Prozessoren hält sich Big Blue derzeit noch bedeckt. Analysten erwarten aber unabhängig davon eine Leistung von mindestens 285 MIPS pro CPU. Ein 16-Wege-SMP-Modell käme damit auf eine kombinierte Systemleistung von 2900 MIPS - durchaus wettbewerbsfähig gegenüber den "Trinium"-Maschinen, die Hitachi derzeit als Nachfolger für seine bipolaren "Skyline"-Großrechner entwickelt. Diese mit 280-MIPS-Chips bestückten Mainframes sollen sich ebenfalls auf 16-Wege-SMP-Konfigurationen ausbauen lassen.