Hersteller verspricht niedrigere Softwarekosten

IBMs kleine Mainframes für Altkunden

08.10.1999
MÜNCHEN (CW/IDG) - Mit der Vorstellung leistungsstärkerer Low-end-Mainframes aus der "Multiprise"-Familie versucht IBM, insbesondere Altkunden mit VM/ VSE-Rechnern zum Umstieg auf die neue Technik zu bewegen.

Die drei neuen Multiprise-Modelle der 3000er Serie - H30, H50 und H70 - basieren auf der gleichen Prozessortechnik, wie sie IBM auch in seinen G5-High-end-Mainframes einsetzt. Der Hersteller bringt die Chips in einer modifizierten Verpackung auf weniger Platz unter.

Das spiegelt sich auch in den Ausmaßen der Rechner wider. Sie haben etwa die Höhe eines Schreibtisches und sollen in der kleinsten Konfiguration gerade einmal einen halben Quadratmeter Stellfläche beanspruchen.

IBM führt insbesondere die im Vergleich zum sonst üblichen MIPS-basierten Abrechnungsverfahren günstigeren Softwarekosten in Verbindung mit den Multiprise-Servern ins Feld. Hardware, Software, Wartung und Support sollen bereits in den Preisen enthalten sein, die bei etwa 250000 Dollar beginnen und bis zu einer Million Dollar reichen.

Kunden können vom Hersteller wahlweise komplett vorkonfigurierte Systeme erwerben. Dazu zählen etwa Varianten mit Websphere for OS/390, Lotus Domino oder Netcommerce.

IBM positioniert die Mini-Mainframes offenbar in erster Linie als eine Art Migrationspfad für VM/VSE-Anwender. Diese könnten beispielsweise ihre Altanwendungen unter VM weiterfahren und OS/390 daneben als Gastsystem auf dem gleichen Rechner betreiben. Auf diese Weise hofft der Hersteller, Kunden vom Umstieg auf andere Plattformen, wie etwa Unix-Server, abhalten zu können.

Zur technischen Ausstattung der Maschinen gehören maximal 56 Escon- oder parallele Kanäle, Anschlußmöglichkeiten für Token Ring, Ethernet und WAN, sowie 1 bis maximal 4 GB Hauptspeicher. Intern lassen sich bis zu 792 GB Plattenspeicher im Raid-5-Verfahren verwalten. IBM liefert wahlweise einen Kryptografie-Koprozessor.