Zusammenarbeit auch mit Sunsoft

IBM zeigt erste Cluster auf OS/2-Basis

28.06.1996

Big Blue hatte bereits einen Drei-Phasen-Plan für seine Cluster-Strategie offengelegt (vgl. CW Nr. 25 vom 21. Juni 1996, Seite 38: "IBM legt einen..."). Im dritten Quartal dieses Jahres sollen erste Produkte auf den Markt kommen.

Die IBM zielt zunächst auf die Verfügbarkeit von gekoppelten Systemen, wobei in der ersten Phase lediglich zwei Rechner miteinander verbunden werden können. Das heißt, fällt ein Server aus beziehungsweise gibt es Probleme mit Anwendungen auf einem Server, übernimmt automatisch der zweite, gespiegelte Rechner die Aufgaben des Hauptsystems (sogenanntes Fail-over).

Bob Sakakeeny, Analyst der Aberdeen Group in Boston, sagte, die jetzt vorgestellte Cluster-Lösung der IBM unterscheide sich insofern von anderen, als Big Blues Konzept nicht nur komplette Server, sondern jede einzelne CPU als einen eigenständigen Rechnerknoten definiert. Vorteil solch einer Herangehensweise ist, daß man innerhalb eines Cluster-Systems unterschiedliche Betriebssysteme gleichzeitig einsetzen kann.

Darüber hinaus wurde bekannt, daß die IBM möglicherweise mit der Sunsoft Inc., einer Tochter von Sun Microsystems, kooperiert, um Cluster-Lösungen auf Basis von PC-Servern und Suns Betriebssystem Solaris zu entwickeln. Die IBM bestätigte entsprechende Meldungen nicht direkt, gab aber bekannt, man arbeite mit Sunsoft an Technologien, die mit PC-Servern und Solaris zu tun hätten.

Unisys, das im gleichen Zusammenhang genannt wurde, überlegt nach Aussagen von Firmen-Managern, Solaris auf Intel-basierten Cluster- Systemen anzubieten. Allerdings habe man noch nicht endgültig über die Implementierung solch einer Lösung entschieden.