Moderne Kunst auf Bürgersteigen

IBM zahlt für sein Graffiti-Marketing

07.12.2001
SAN FRANCISCO (IDG) - Eine Graffiti-Werbekampagne von IBM zum Thema "Peace, Love & Linux" hat ein finanzielles Nachspiel für den Konzern. Unter dem Strich dürfte sich die Sache trotzdem gelohnt haben.

Mitte April hatte IBM Tausende Herzen, Peace-Zeichen und Linux-Pinguine auf Bürgersteige in San Francisco, Chicago, Boston und New York malen lassen, um die Verbundenheit des Konzerns mit dem Open-Source-Betriebssystem Linux kundzutun. Den jeweiligen Stadtverantwortlichen gefiel die Sache weniger, sie sprachen von Vandalismus und beschlossen, Big Blue an den Reinigungskosten für die angeblich biologisch abbaubare Kreide zu beteiligen. In San Francisco wurde jetzt eine außergerichtliche Einigung zwischend den Parteien erreicht, die IBM einschließlich Anwaltshonorar rund 120000 Dollar kostet.

Trotzdem dürfte sich die Aktion für den Konzern gelohnt haben. Neben einer umfangreichen Presseberichterstattung im Umfeld der Aktion steigerten das "Guerilla-Marketing" und der anschließende Rechtsstreit IBMs Wertschätzung in der nonkonformistischen Linux-Community. Verantwortlich für die Kampagne war die Werbeagentur Ogilvy & Mather, die Namen der Graffiti-Dienstleister wurden von IBM nicht verraten. Insgesamt will Big Blue eigenen Angaben zufolge rund eine Milliarde Dollar in den Ausbau des Linux-Geschäfts investieren. (ajf)