Visual Age for Java

IBM will Mangel an einfachen Java-Tools beheben

08.08.1997

Obwohl Visual Age eine umfassende Entwicklungsumgebung darstellt, wird die Professional-Version für knapp 200 Mark verkauft und läuft in der ersten Ausführung außer unter OS/2 auch unter Windows 95 und NT. Zum Lieferumfang gehört zudem ein Toolkit, das Active-X- und OCX-Komponenten in Javabeans konvertiert. Freimütig bekennt sich die IBM zu der Hoffnung, daß ihr die Java-Flut Entwickler zutreibt, die bislang mit Microsoft-Tools gearbeitet haben.

Von größerer Bedeutung als die unsichere Microsoft-Klientel ist für Big Blue jedoch die rasch wachsende Java-Gemeinde. Hier richtet sich Visual Age for Java sowohl an Einsteiger als auch an anspruchsvolle Entwicklerteams. Insbesondere für Anfänger ist der "Webrunner Bean Wizard" gedacht. Mit dieser aus den Taligent-Laboratorien stammenden Technik sollen selbst unerfahrene Programmierer in wenigen Minuten Javabeans erstellen können.

Am anderen Ende des Spektrums befindet sich die Enterprise-Version der Entwicklungsumgebung, die sich von der Profi-Variante durch den Preis (4145 Mark), die Teamfähigkeit und durch Schnittstellen zur Unternehmens-DV unterscheidet. Anbindungen via Javabeans gibt es für die Datenbanken DB2, IMS und Oracle. Für die Zugriffe lassen sich aber auch Schnittstellen-Standards wie ODBC und JDBC verwenden. Einzubinden sind auch das asynchrone Messaging-System "MQ Series", die Transaktionssysteme "CICS" und "Encina" sowie hauseigene Objekttechniken wie SOM und CB-Connector.

Für alle Produktvarianten gilt, daß neben Java-Applets und Javabeans auch der "Domino"-Server und die "Beans-Machine" von Lotus Development unterstützt werden. Visual Age for Java arbeitet mit der Version 1.1 des Java Developer Kit und erzeugt reinen Java-Code, mit dem sich Client-Systeme an OS/400-, Unix-, OS/2- und Windows-Server anbinden lassen. Die Verbindung von Java-Client und Java-Server geschieht über Remote Method Invocation (RMI).