Websphere Studio 5.1 verspricht mehr Hilfe in der Web-Entwicklung

IBM will die Produktivität seiner Java-Tools steigern

05.09.2003
MÜNCHEN (as) - Ein schnelleres Erstellen von Anwendungen und mehr Bedienkomfort verspricht die aktuelle Version 5.1 der Java-Entwicklungsumgebung "Websphere Studio" von IBM. Zudem sollen sich Arbeiten an Websites stärker als bisher automatisieren lassen.

Die überarbeitete Version von Websphere Studio wartet laut IBM mit zusätzlichen Features auf, die den Entwicklungsprozess von Anwendungen gemäß der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) deutlich verkürzen sollen. Zielgruppe dieser Neuerungen sind zum einen Web-Entwickler, die bis heute Websites weitgehend aufwändig manuell pflegen müssen. Ihnen steht künftig ein Designwerkzeug zur Verfügung, mit dem sich Websites Template-basiert entwickeln, die Navigationsstrukturen Site-weit verwalten und mehrere Seiten zugleich aktualisieren lassen.

Eine weitere Arbeitsentlastung verspricht der Einsatz des Frameworks zur Erzeugung von Benutzeroberflächen "Java Server Faces" (JSF), das jedoch noch nicht vollständig standardisiert ist und daher erst in einer kommenden Version von Websphere Studio komplett enthalten sein wird. JSF soll die Web-Entwicklung beschleunigen, indem es wiederverwendbare Komponenten von Benutzerschnittstellen in einer Webpage kombiniert und diese mit Datenquellen und Anwendungslogik auf dem Server verknüpft.

Zum anderen finden sich neue Features, die die Entwicklungszeiten von J2EE-Anwendungen verkürzen sollen. So lassen sich Versionsberichte erzeugen, die den Benutzern Aufschluss über den Leistungsbedarf einer Anwendung geben sollen, bevor diese eingesetzt wird. Dies ist laut IBM ein Beispiel für seine Initiative eines "Autonomic Computing", das auf eine selbständige Kontrolle und Verwaltung von Produkten abzielt. In die gleiche Kategorie fällt auch die Unterstützung des vom Herstellerkonsortium Web Services Interoperability Organization (WS-I) definierten Basic Profile 1.0, welche das Zusammenspiel verschiedener Basis-Standards für Web-Services wie SOAP und WSDL regelt. Wird künftig ein Service mit Websphere Studio generiert, der diesen Empfehlungen nicht entspricht, erzeugt die Entwicklungsumgebung automatisch eine Fehlermeldung.

Zu den weiteren Highlights des neuen Release zählt laut IBM die Option, Java-Server-Anwendungen während des Debugging ohne Performance-Verluste zu testen und Code bei Bedarf im laufenden Betrieb zu verändern, ohne dass anschließend der Server neu gestartet werden muss. Ebenfalls neu, und Ergebnis der Übernahme des Modellierungsspezialisten Rational Software durch IBM, ist ein visueller Editor, der auf der Unified Modeling Language basiert und es laut Hersteller erlaubt, nun auch Enterprise Javabeans zu modellieren und den dazugehörigen Java-Code zu generieren. Schließlich bietet Version 5.1 erweiterten Support für das Erstellen mobiler Anwendungen und unterstützt Version 2.1 des Entwicklungs-Frameworks "Eclipse". Die IBM-Tools sind in zwei Konfigurationen erhältlich: "Websphere Studio Site Developer 5.1" richtet sich an Web-Entwickler und kostet rund 1000 Dollar pro Arbeitsplatz; "Websphere Studio Application Developer" richtet sich an professionelle J2EE-Entwickler von Unternehmenslösungen, die 3500 Dollar pro Lizenz bezahlen müssen.