Numa-Architektur gilt als Hoffnungsträger

IBM will das schwache Server-Geschäft ankurbeln

03.12.1999
MÜNCHEN (CW) - Die schwachen Server-Verkäufe der letzten Abrechnungsperiode haben IBM aufgeschreckt. Das AS/400-Geschäft soll nun erst einmal mit höheren Upgrade-Preisen angekurbelt werden. Mittelfristig hofft Big Blue auch auf Impulse durch die mit Sequent übernommene Multiprozessortechnik Numa.

Die Midrange-Plattform AS/400 zählt derzeit zu den Sorgenkindern in der Hardwaresparte IBMs. Im dritten Quartal dieses Jahres sanken die Verkaufserlöse um 30 Prozent. Für das vierte Quartal ist gar ein Rückgang um 50 Prozent zu befürchten. Insgesamt verlor der Konzern im Server-Bereich 29 Prozent der im Vorjahr erzielten Einnahmen.

Wie der britische Informationsdienst "Computerwire" erfahren haben will, plant IBM, ab Februar 2000 die Upgrade-Preise für ältere AS/400-Maschinen um 25 bis maximal 100 Prozent anzuheben. Dahinter stehe das Bemühen, Kunden zum Kauf neuer Modelle zu animieren. Ähnliche Schritte hatte der Konzern bereits in der Vergangenheit unternommen. Von der deutschen IBM-Dependance war dazu bis Redaktionsschluß keine Stellungnahme zu bekommen.

IBM leidet im AS/400-Geschäft derzeit unter anderem an einem schwächelnden ERP-Markt (ERP = Enterprise Resource Planning). Experten rechnen ab März 2000 mit wieder anziehenden Verkäufen.

Große Hoffnungen für das gesamte Server-Geschäft setzt man bei IBM offenbar in die mit Sequent zugekaufte Multiprozessortechnik Non Uniform Memory Access (Numa). In Beaverton im US-Bundesstaat Oregon eröffnete der Hersteller ein "Teraplex Integration Center", in dem Kunden ihre Applikationen auf entsprechend ausgestatteten High-end-Servern testen können. Insbesondere im Bereich Business Intelligence, wo große Datenmengen analysiert werden, sieht der Hersteller ein wachsendes Marktpotential für Numa-Maschinen.