Kein Verstoß gegen EG-Richtlinien:

IBM wäscht Hände in Unschuld

16.01.1981

BRÜSSEL (CW) - Eine Verletzung der Wettbewerbsbestimmungen der europäischen Gemeinschaft (EG} wirft die EG-Kommission der IBM in einem Schreiben vom 19. Dezember 1980 vor.

Die bereits im Juli 1974 eingeleiteten Nachforschungen der Kommission erhielten kürzlich durch acht Beschwerden von vier DV-Unternehmen neuen Auftrieb. Über Mißbrauch der marktbeherrschenden Stellung durch IBM beschwerten sich vier in Europa operierende Hersteller bei der Kommission.

Berichten der Financial Times zufolge werfen die Beschwerdeführer unter ihnen Itel, Amdahl und Memorex - dem Computerriesen vor, durch Verwendung bestimmter Speicherbauteile, Software und Interfaces die Kompatibilität von IBM-Anlagen unzulässig einzuschränken. Dadurch werde der Kunde an IBM gebunden was die Verkaufsmöglichkeiten von Zubehör einschränke. IBM führte dazu in einer ersten Stellungnahme aus, daß man sich voll an die EG-Richtlinien gehalten habe.

Ferner kündigte IBM auf vwd-Anfrage hin an, schriftlich im Sinne des bisherigen Standpunktes Stellung beziehen zu wollen.

Von dieser Stellungnahme und eventuell einberufenen Hearings hängt es ab, ob und in welcher Form die EG-Kommission ein offizielles Verfahren einleitet.